Frage an Udo Voigt von Martin K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Voigt,
1. Wie wollen sie in Berlin (oder in Ihrem Wahlkreis) für Ausbildungsplätze sorgen?
2. Was hallten sie von der Ausbildungsplatzabgabe der Bundesregierung?
MfG
Martin Klewe
1. Wie wollen Sie in Berlin für Ausbildungsplätze sorgen
Ohne einen grundlegenden Wandel in der deutschen Wirtschaftspolitik ist das nicht möglich. Genau für diesen Wandel, weg von der Globalisierung, hin zu einer nationalen Volkswirtschaft setze ich mich ein. Nur dann werden wir auch wieder in Berlin positiv in die Zukunft sehen können.
Fehlende Ausbildungsplatze in der BRD sind ein strukturelles Problem. Eine der strukturellen Bedingungen ist die Globalisierung und die mit ihr verbundene ständige Wirtschaftskrise. Ein Weiteres ist die fehlende wirtschaftspolitische Souveränität. Die Mehrzahl der wirtschaftspolitischen Entscheidungen wird von der EU getroffen, die kein Interesse an einer geregelten Ausbildung hat, sondern im Gegenteil dem Dilettantismus nach angelsächsischem Muster Vorschub leistet und die Vernichtung des deutschen Handwerks plant, zumindest de facto ausführt. Schließlich haben wir es in der BRD, wie in Berlin sogar besonders schwer, das Problem der wuchernden und überkomplizierten Bürokratie durch die Parlamente und die EU, die unablässig neue unlogische, unproduktive Rechtvorschriften erlassen, überhaupt noch in den Griff zu bekommen. Ein Handwerker oder kleiner Dienstleister der ausbilden will, wird mißtrauisch in Augenschein genommen und statt ihn zu unterstützen und die bürokratischen Schikanen zu unterlaufen, wird er einer Ochsentour unterzogen. Ausbildungsplätze werden nur dann ohne Probleme und dauerhaft geschaffen, wenn der Globalisierung, der EU und dem klassenkämpferischen Bürgerkriegsdenken eine Ende bereitet wird.
2. Was halten Sie von der Ausbildungsplatzabgabe der Bundesregierung
Die Abgabe ist dein typisches Beispiel wie aus Effekthascherei heraus Probleme ungelöst bleiben. Die Ein- und Durchführung einer Abgabe muß verwaltet werden. Dazu werden juristisch sichere und somit eine Fülle von äußerst komplizierten Rechtvorschriften erlassen. Die Betroffenen Verwaltungen und die Wirtschaft müssen sich mit dem Vorschriftendickicht auseinandersetzen. Es zeigt sich dann häufig schnell, daß die Grundsatzüberlegung vollkommen falsch war, einem klassenkämpferischem Bürgerkriegsdenken entsprang und in der Praxis schnell zu einer Vielzahl von Härten führt, die dann von Ausnahmeregelungen kompensiert werden sollen. Das Ergebnis: alles wird noch komplizierter und unübersichtlicher. Jetzt schlägt die Stunde der Heuschrecken, die die Lücken und Widersprüche im System erkennen und schnell öffentliche Mittel in die eigenen Taschen wirtschaften, ohne auszubilden. Die eben beschriebene Lage finden Sie in jedem Politikfeld, daß von Politikern der etablierten Parteien beackert wird. Gelegentlich stellt sich heraus, daß die Heuschrecken unternehmen von Verwandten eines dieser etablierten Politiker betrieben wird. Ein Schuft wer hier schlechtes denkt, oder?
MfG Udo Voigt