Frage an Udo Voigt von Johannes W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Voigt,
erstmal vielen Dank für Ihre interessanten Antworten auf meinen letzten Fragenblock!
Ihre Antwort an Herrn McNeill finde ich doch auch sehr interessant und bringt mich zu einer weiteren Frage an Sie: Sie berufen sich auf das Staatsbürgerrecht des Kaiserreiches. Welche Rolle spielt denn in Ihrer Ideologie die Mutter, die doch in der von Ihnen offensichtlich favorisierten Epoche der deutschen Geschichte (man sehe sich nur das von mir bereits erwähnte Interview in der Jungen Freiheit an) eine wichtige Rolle spielte? Warum ist für Sie der Vater die wichtige Person und eben nicht die Mutter? Wie rechtfertigen Sie die Unterscheidung zwischen der Abstammung von einem deutschen Vater und einer deutschen Mutter?
Für Ihre qualifizierte Antwort bedanke ich mich bereits im Voraus.
Beste Grüße,
Johannes Weifels
Sehr geehrter Herr Weifels,
es ist interessant mit Ihnen zu diskutieren und hier zumindest einmal für einer kleinen Öffentlichkeit gegenüber Rede und Antwort zu stehen. Da dies der NPD nur selten möglich ist, kommen hier immer mehr Fragen, die eigentlich den vorgegebenen Rahmen der Berliner Wahlen sprengen. Ich sehe mich daher gezwungen, diese doch mehr grundsätzlichen Fragen in kurzer Form zu beantworten und verweise in diesem Zusammenhang auf unser "Aktionsprogramm für ein besseres Deutschland, welches Sie sich gerne auf unserer Weltnetzpräsentation www.npd.de herunterladen können.
Mir ist klar, daß Sie mit Ihrer Frage offensichtlich auf das Abstammungsprinzip anspielen möchten, was von den Israelis konsequent angewendet wird um dort eine multikulturelle Gesellschaft zu verhindern, welches zudem auch einen althergebrachten Ursprung hat. Sicher mag dieses Prinip, die Abstammung von der Mutter abzuleiten vor allem aus der Sicht und von den Erkenntnissen der modernen Genforschung her sogar besser begründbar sein, doch irgendwo muß ein Anfang gemacht werden.
Die NPD kann als noch kleine Oppositionspartei das Rad nicht jedesmal neu erfinden und muß sich irgendwie an bestehenden Grundlagen orientieren. Wir glauben, daß sich das deutsche Abstammungsrinzip zur Definition einer Staatsbürgerschaft in der Vergangenheit gegenüber dem etatistischen Prinzip, wie es z.B. die Franzosen praktizieren bewährt hat. Wir sehen in der von Rot-Grün vollzogenen Änderung des deutschen Staatsbürgerschaftsrechtes einen Versuch, den Weg in eine multikulturelle Gesellschaft zu weisen. Diese von der Politik eingeschlagene Entwicklung halten wir für grundsätzlich falsch und orientieren uns zunächst an dem, was unsere Väter schufen und sich in der Vergangenheit bewährte.
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Die NPD wendet sich grundsätzlich gegen die derzeit betriebene Familienpolitik, die wir für familien- und kinderfeindlich halten. Zur Familie gehören Mann und Frau, sowie Kinder. In der Familie wird das Fundament für die körperliche und geistige Gesundheit der nächsten Generation gelegt. Natürlich kommt der Frau als Mutter hier eine von der Natur her vorbestimmte wichtige Aufgabe zu. Insofern gebe ich Ihnen recht, daß der Mutter in unseren weltanschaulichen Betrachtungen eine besondere Rolle zugewiesen bekommt.
Mir ist allerdings noch nicht ganz klar, ob sie nun das Für und Wider des Abstammungsprinzipes diskutieren oder ob Sie lediglich die Rolle der Mutter oder des Vaters bei der Staatsbürgerschaftsdiskussion erörtern möchten? Beides sprengt aber den Rahmen der Möglichkeiten des Berliner Abgeordnetenhauses. Ich hoffe dennoch, vom Grundsatz her Ihre Fragen beantwortet zu haben
Mit freundlichen Grüßen
Udo Voigt