Frage an Udo Voigt von Johannes W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Voigt,
mich interessieren drei Dinge:
1. Ich wollte dem Kandidaten Ihrer Partei in Neukölln WK 6 einige Fragen stellen, obwohl es sich nicht um meinen Wahlkreis handelt, da er der einzige Kandidat Ihrer Partei ist, der in Neukölln antritt. Jedoch hat er keine E-Mail-Adresse hinterlegt bzw. diese wieder gestrichen (es gab schon Fragen und Antworten). Scheut Ihr Kandidat in Neukölln WK 6 die Auseinandersetzung mit kritischen Fragen?
2. Sie planen ein Ausländerrückführungsgesetz. Wie stellen Sie sich das denn eigentlich vor: wer wird zurückgeführt, wer darf hier bleiben? Soll es einen Arier- äh *hüstel* Deutschtumsnachweis geben, was ja nahe liegen würde, wenn Sie schon das Mahnmal für die ermordeten Juden in Europa als Fundament für Ihre neue Reichskanzlei verwenden wollen (siehe Interview der JF)? Haben Sie die moralischen Hintergründe dieser Planungen abgeschätzt und die wirtschaftlichen Folgen berücksichtigt?
3. Ergänzend zu meiner Frage vom 11.08.2006: Wie glaubwürdig ist eine Partei von Kleinkriminellen, die in Sachsen vorbestrafte Ladendiebe in das Landesparlament schickt, in den Fragen von Recht und Ordnung? Werden solche Aktionen Ihrer Parteimitglieder, wie sie Herr Kunowski geschildert hat, Alltag, wenn Sie Macht haben, zählt das zu Ihrem Reportoire an politischen Mitteln?
4. Von Ihrer Homepage: "Ich empfand dies als Schmach und Schande und sah schon als Kind Vorbilder im irischen Freiheitskampf und träumte davon, die Ehre Deutschlands und seiner Soldaten wiederherzustellen." Da drängt sich die Frage auf, wie Sie eigentlich zum Themenkomplex Terrorismus stehen.
5. Von Ihrer Homepage: "Eine deutsche Kultur finden wir allenfalls noch in den Kneipen oder im Bauerntheater, öffentliche Fördermittel gibt es dafür kaum." Haben Sie sich schon mal die Theaterpläne Berlins angeschaut? Vielleicht sollten Sie sich einfach mal etwas mit deutscher Kultur beschäftigen, dann können Sie auch beurteilen, wo Sie noch vorhanden ist.
Beste Grüße!
Sehr geehrter Herr Weifels,
recht herzlichen Dank für Ihre kritischen Fragen, die ich wie folgt beantworte:
Zu 1:
Als ich gerade auf der entsprechenden Seite nachschaute, hatte unser Kandidat in Neukölln zwei Fragen und diese beantwortet. Leider ist nicht jeder in der Lage einen eigenen PC und einen entsprechenden Zugang zu haben, wenn er arbeitslos ist. Die Auseinandersetzung mit kritischen Fragen scheut unser Kandidat sich nicht.
Zu 2:
Niemand in der NPD will Deutschland "ausländerfrei" machen, das wäre Illusion. Uns geht es lediglich darum, den stetigen Zuzug von Fremden in der Zeit einer Massenarbeitslosigkeit in unserem Land zu stoppen und die Rückkehrbereitschaft der hier lebenden Ausländer zu fördern. Dazu bedarf es keiner von Ihnen angesprochenen Selektierung, denn das Problem wird sich bei entsprechend gesetzgeberischen Maßnahmen weitestgehen selbständig lösen. Das von uns vorgeschlagene Ausländerrückführungsgesetz sieht z.B. vor, daß alle hier lebenden Ausländer aus dem deutschen Sozialversicherungssystem ausgegliedert werden. Wer dann arbeitslos wird, hat dann keine Ansprüche und erhält keine Unterstützung mehr und muß unser Land binnen drei Monaten verlassen, wenn er keinen neuen Arbeitsnachweis erbringt. Wenn Arbeitgeber in Deutschland Ausländer beschäftigen, dann müssen sie diese privat bei einer Krankenkasse, Lebensversicherung usw. versichern. Die ausländische Arbeitskraft würde so in jedem Fall teurer als eine gleichqualifizierte deutsche Arbeitskraft. Die Ausländer, welche schon seit Jahrzehnten in unser Sozialversicherungssystem eingezahlt haben, erhalten diese Einzahlungen natürlich ausgezahlt, wenn sie bereit sind, unser Land zu verlassen. Das ist dann eine gute Starthilfe um sich im Heimatland selbständig zu machen.
Zu 3:
Es ist schon ein harter Vorwurf, wenn Sie jemanden als Kleinkriminellen bezeichnen, der anläßlich eines Telefongespräches irrtümlich eine Lüsterklemme in die Tasche steckte um eine Hand freizubekommen und diese dann vergaß zu bezahlen. Zu einer Diskussion über "Recht und Ordnung" reicht dies sicher nicht aus und zu einem Vergleich mit den Korruptionsaffairen etablierter Berliner Politiker ist dieses Beispiel auch nicht geeignet.
Zu 4:
Was für den einen Terrorismus ist, ist für den anderen Freiheitskampf!
Zu 5:
Als Kultur gilt heute offenkundig nur alles, was man für Geld erwerben kann. Die Hochkultur, welche Sie meinen ist aber nur Teil der Volkskultur. Von dem lebendigen Brauchtum der Deutschen ist zugunsten einer austauschbaren Einheitszivilisation jedoch nicht viel übrig geblieben.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Voigt