Torsten Schwald
PIRATEN
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Frage von Ernest G. •

Was meinen Sie, bzw. die Piratenpartei über die Corona-Politik, über die Impfungen und die Maßnahmen? Sind Sie für oder gegen einen Lockdown? Finden Sie das alles bis jetzt verhältnismäßig?

Antwort von
PIRATEN

Hallo Herr G.,

eine kurze Antwort auf die Frage fällt mir schwer, die Thematik berührt ja unabhängig von Wissenschaft viele Bereiche der Gesellschaft.

Bei dem Corona Virus handelt es sich um einen Virus, der sich so verhält wie sich ein Virus verhält. Die Schwierigkeit bei diesem Virus sehe ich in der Inkubationszeit, in der Menschen ansteckend sind, aber die Infektion noch nicht bemerkt haben. Deswegen versuche ich sehr vorsichtig im persönlichen Umgang mit Anderen zu sein. Strassenwahlkampf und die Sammlung von Unterschriften z.B. fiel und fällt mir dadurch sehr schwer.

Ich unterstütze einen wissenschaftlichen Umgang mit dem Thema und bin geimpft. Dem Virus ist es egal wie wir uns verhalten, er folgt seiner Biologie.

Prinzipiell unterstütze ich alle sinnvollen Maßnahmen um die Pandemie in den Griff zu bekommen und eine "Normalisierung" herbeizuführen. Die fortlaufenden Erkenntnisse der Wissenschaft müssen hierbei die Grundlage sein. Mit zunehmender Sorge betrachte ich die Abkehr davon.

Als sinnvolle Maßnahmen erachte ich z.B.:

- die Corona Warn App

- die Schwerpunktsetzung der Digitalisierung an Bildungseinrichtungen

- Homeoffice

- ein einheitliches Ampelsystem zur örtlichen Einschätzung der Bedrohungslage

- finanzielle Unterstützung der Wirtschaft, insbesondere im kulturellen Bereich, in der medizinischen Versorgung und der Erforschung dieses Virus

- Kontaktbeschränkungen (die bei Bedarf regelmässig erneuert werden müssen)

- tragen von Masken an Orten, wo tendenziell viele Menschen unterwegs sind (z.B. ÖPNV)

- Impfungen und ein breit angelegtes Testsystem

Was ich z.B. kritisiere:

- die Informationspolitik der derzeitigen Bundesregierung

- das "Hick-Hack" bei den Maßnahmen. Insbesondere finde ich, dass Maßnahmen zum größten Teil zu spät kamen und deswegen zu lange gedauert haben.

- den Umgang mit Schülern finde ich katastrophal

- die Behäbigkeit von Fördermaßnahmen

- Ausgangssperren

Alle Maßnahmen müssen auf Zeit angelegt sein und regelmässig überprüft werden. Sie müssen eine Ablaufzeit haben, die wenn nötig verlängert werden kann. Dies verhindert, meiner Meinung nach, eine nachhaltige Einschränkung der individuellen Rechte des Einzelnen, so wie wir es noch von vor der Pandemie kennen.

Wir alle können diese Pandemie nur überwinden, wenn wir verantwortungsvoll mit dem Leben der Menschen umgehen. Ich wünsche mir, dass jeder/jede die Gesundheit der Anderen im Fokus behält und sich dementsprechend verhält. Nur so können wir  "Gesellschaft" erhalten und uns an der Entfaltung und Kreativität jedes Einzelnen erfreuen. Die Vermeidung einer Infektion sollte eine hohe Priorität behalten, schon alleine um weitere Mutationen des Virus zu verhindern.

Meine Partei sieht das genauso. Ich hoffe ich konnte Ihnen zumindest allgemein meinen Standpunkt näher bringen. Falls Sie Nachfragen haben, stellen Sie sie gerne.

Beste Grüße und bleiben Sie gesund!

Torsten Schwald