Frage an Tim Zborschil von Marina G. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Zborschil, wie bewerten Sie die Vorkommnisse in Chemnitz und wo sehen Sie die Ursachen? Viele Grüße M. G.
Hallo Frau G.,
Die Vorkommnisse in Dresden sollten uns allen schwer im Magen liegen. Ängste, berechtigte Sorgen oder Frust kann und sollte man gerne immer und überall zum Ausdruck bringen. Wer allerdings in Demonstrationen Hitlergrüße, "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus"-Rufe und Übergriffe auf Journalist*Innen, Gegendemonstrant*Innen (uvm.) duldet, macht sich mit schuldig an der gesellschaftlichen Spaltung und Verrohung. Und ob das konstruktiv ist, wage ich zu bezweifeln. Aber die Drahtzieher solcher Aufmärsche sind auch gar nicht an Lösungen interessiert.
Die Ursache? Ich habe das Gefühl, dass Menschen zu viel übereinander, aber zu wenig miteinander reden. Wir müssen Begegnungen schaffen. Vielleicht einfach mal im Dorf ein Grillfest gemeinsam organisieren - Geflüchtete und Einheimische zusammenbringen statt sich aus dem Weg zu gehen und einander zu isolieren. Ich habe es so oft erlebt, dass wenn man diese Begegnung schafft, Vorurteile und Ängste abgebaut werden und sich mittel-bis langfristig eine Gemeinschaft bildet. Integration ist eben keine Einbahnstraße.
Ich hoffe, Ihre Frage beantwortet zu haben.
Tim Zborschil
DIE LINKE.-Direktkandidat zur Hessischen Landtagswahl