Frage an Thorsten Goetz von Sabine G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Goetz,
wie stehen Sie zum Thema Leiharbeit?
Mit freundlichen Grüßen,
S. G.
Sehr geehrte Frau Götz,
persönliche Erfahrungen haben mein Misstrauen gegenüber den immer häufiger vorzufindenden Personal- und Arbeitnehmerüberlassungen wachsen lassen.
Es gibt in diesem Gewerbe bis heute keine wirkliche Lohngleichstellung. Beispielsweise wurden Kollegen vom Personaldienstleister an einen Sub-Unternehmer geleast, dieser wiederum verlieh den Arbeiter an einen weltweit agierenden Autoteilezulieferer => Der Autoteilezulieferer bezahlte dem Sub-Unternehmer ca. 30€/Std für die Arbeitskraft => Der Sub-Unternehmer überwieß an den Personaldienstleister 17,50€/Std wovon am Ende => der Leiharbeiter 8,49€/Std bekam. Das alles als Bruttobeträge.
Zudem übernehmen immer mehr Arbeitnehmerüberlassungen die Aufgaben der Bundesagentur für Arbeit. In vielen Fällen stehen lediglich Leihfirmen als Kontakte im System und nicht mehr die Betriebe an sich. Das gilt es meiner Meinung nach zu ändern.
Dass in der Wirtschaft eine starke Nachfrage an Fachkräften vorhanden
ist, beweist nicht zuletzt die Hochkonjunktur im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung. Die Zeit-und Leiharbeit hat mittlerweile dazu geführt, dass unserer Wirtschaft hochqualifizierte Fachkräfte als billige Fremdmitarbeiter zur Verfügung stehen. Ich halte diese Praxis für unsozial und fordere deshalb ein Verbot, mindestens jedoch eine strenge sowie strikte Begrenzung und Regulierung, der Arbeitnehmerüberlassung.
Mit freundlichen Grüßen,
Thorsten Goetz