Frage an Thomas Vollmar von Kevin O. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Vollmar,
viele Menschen in Ihrem Wahlkreis wünschen sich eine bessere und wohl auch notwendige Bahnanbindung nach Coburg. Zum einen damit sich dort ein ICE-Halt für die DB rentabel gestaltet und zum anderen um überhaupt von der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke (die die Landschaft Ihrer Heimat derzeit stark verändert) zu profitieren! Würden Sie sich in Berlin (im Falle eines Wahlsieges) für eine derartige Bahnstrecke und damit Anbindung Ihres Wahlkreises an die neue ICE-Strecke und einen ICE-Halt in Coburg stark machen?
Mit freundlichen Grüßen
Kevin Oppel
Sehr geehrter Herr Oppel,
herzlichen Dank für Ihre Frage.
Gerne stelle ich dar, wofür ich mich verkehrspolitisch engagieren will. Allerdings, sehr geehrter Herr Oppel, kandidiere ich nur für den Thüringer Landtag, nicht für den Bundestag, weshalb ich dieses Engagement Im Falle meiner Wahl nicht in Berlin, sondern nur in Erfurt werde ausüben können.
Ich hatte mich schon zur vorletzten Landtagswahl 1999 in einem Beitrag für eine Coburger Tageszeitung als einziger damaliger Kandidat für den Bau der ICE-Strecke Erfurt-Nürnberg mit einem Halt in Coburg eingesetzt. An dieser Meinung hat sich bei mir nichts geändert. So denke ich, ist der Südthüringer Raum verkehrstechnisch trotz der neuen Autobahnen noch nicht optimal angeschlossen.
Wenn Südthüringen nun einen unvemeidbaren Landschaftsverlust durch den Bau der ICE-Strecke hinnehmen muß, dann sollen die Südthüringer auch an diese Infrastruktur angeschlossen werden. Das geht nur via Coburg, da Suhl ja vom ICE nicht tangiert wird.
Generell trete ich für einen Ausbau des Schienenverkehrs als der für die Umwelt gegenüber dem Straßenverkehr günstigeren Variante ein. Das gilt im Übrigen insbesondere auch für den Güterverkehr. So denke ich, könnte man sich von der Schweiz einiges abschauen. Nur, wenn man Verkehr von der Straße auf die Schiene bringen will, dann funktioniert das nur dann, wenn es die nötige Infrastruktur gibt -deshalb mein Ja zur ICE-Trasse- und wenn die Schiene günstigere Angebote als die Straße machen kann. Letzteres sehe ich durch die monopolisierte Struktur des deutschen Schienenverkehrs aber nicht als machbar an. Ein Monopol schafft nie für die Verbraucher günstige Angebote. Daher trete ich für eine Privatisierung der Deutschen Bahn OHNE das Schienennetz ein. Dieses sollte in staatlicher Hand bleiben -ähnlich dem Straßennetz- und an verschiedene Anbieter vermietet werden. Stehen diese Anbieter dann untereinander im Wettbewerb, wird sich das Angebot im Schienenverkehr derart verbessern, dass es die Straße entlasten kann. Solange aber die Deutsche Bahn ein Quasi-Monopol auf das Schienennetz hat und zudem mit der Firma Schenker noch Deutschlands größte LKW-Flotte über die Autobahnen schickt, wird der Verkehr leider auf der Straße bleiben.
Viele herzliche Grüße
Thomas Vollmar