Das Bild zeigt einen jungen Mann Mitte Dreißig mit Brille und welligem braunen Haar. Er lächelt und trägt ein weißes Hemd mit blauem Sakko darüber. Er steht vor einer roten Ziegelsteinmauer.
Thomas Völker
Die Linke
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Frage von Ellen M. •

Was würden Sie an der Gesundheitsversorgung ändern?

Sehr geehrter Herr Völker,

bei fehlendem Pflegepersonal, zu wenigen Hausärzten und Schließung von Krankenhäusern, was kann dagegen gemacht werden?

Das Bild zeigt einen jungen Mann Mitte Dreißig mit Brille und welligem braunen Haar. Er lächelt und trägt ein weißes Hemd mit blauem Sakko darüber. Er steht vor einer roten Ziegelsteinmauer.
Antwort von
Die Linke

Sehr geehrte Frau M.,

herzlichen Dank für Ihre Frage. Wir erleben im Gesundheitswesen gleichzeitig Über-, Unter- und Fehlversorgung. Hauptverantwortlich dafür ist die Ökonomisierung des Gesundheitswesens. Immer mehr private Konzerne versuchen aus unseren Sozialbeiträge Gewinne zu erwirtschaften. Im Ergebnis werden eigentlich unnötige medizinische Eingriffe forciert, weil sie gewinnträchtig sind, und beispielsweise Geburtsstationen, Notaufnahmen und Kinderkliniken geschlossen, weil sie keine schwarzen Zahlen schreiben. Das sorgt für immer größere Probleme, die wir alle Tag für Tag erleben. Deshalb muss wieder gesetzlich festgelegt werden, dass Krankenhäuser und Medizinische Versorgungszentren keine Gewinne machen dürfen und die Fallpauschalen durch eine Kostendeckung ersetzt werden.

Ein zweiter Punkt ist die Abschaffung der Zwei-Klassen-Medizin: Statt Privat- und Kassenpatienten müssen alle Menschen den gleichen Zugang zu einer guten medizinischen Versorgung erhalten. Das würde Druck aus dem System nehmen, ebenso wie eine bessere Vergütung des Personals, auch in Apotheken, Pflegeheimen und Praxen.

Nicht zuletzt müssten wir viel mehr in Prävention investieren statt in die viel teurere Nachsorge. Statt teurer Knie-OPs wäre ein besserer und früherer Zugang zu Physiotherapie oft schonender für die Betroffenen und zugleich viel weniger kostenintensiv. Ein komplettes Werbeverbot für Tabak, Alkohol und stark zuckerhaltige Lebensmittel kostet uns gar nichts, außer den Mut uns mit den Konzernen dieser Branchen anzulegen. 

Als Kreistagsabgeordneter versuche ich auch im Main-Taunus-Kreis diese Prinzipien voranzubringen. Leider will die Kreiskoalition aus CDU, Grünen und FDP lieber den Kahlschlag an unseren Kreiskrankenhäusern vorantreiben. Dagegen engagiere ich mich auch im Rahmen unseres Krankenhausbündnisses. Im Mai werden wir einen Gesundheitsratschlag Main-Taunus durchführen, um eine positive Vision für unsere Gesundheitheitsversorgung zu entwickeln. Dazu lade ich Sie schon heute herzlich ein!