Frage an Thomas Silberhorn von Mischa B. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Silberhorn,
was wird in Bayern eigentlich getan um regenerative Energien zu fördern, wie z.b. Geothermie und Solarenergie. Ich weiß, daß im Konjunkturpaket die Wärmedämmung gefördert wird, aber in Baden-Würrtemberg wird Geothermie beim Neu- und Altbau zusätzlich staatlich gefördert, wieso nicht auch in Bayern? Und wieso zwingt die Regierung nicht die Energieerzeuger zum Ausbau der Kraftwärmekopplung die dringend notwendig wäre um vermehrt CO2 einzusparen?
Mit freundlichen Grüßen
Mischa Burchardt (Dipl. Geol.)
Sehr geehrter Herr Burchardt,
Baden-Württemberg hat 2005 zwei Mio. Euro für oberflächennahe Geothermie bereit gestellt und das Förderprogramm 2006 um weitere zwei Mio. Euro aufgestockt. Zum Vergleich: Der Freistaat Bayern hat z.B. die 1998 in Betrieb genommene Anlage in Erding (tiefe Geothermie) allein mit 3,39 Mio. Euro aus dem bereits 1978 aufgelegten Programm "Rationellere Energiegewinnung und -verwendung" gefördert. Heute erbringen die Erdwärme-Anlagen in Bayern ca. 50 Megawatt Wärmeenergie und damit mehr als zwei Drittel der gesamten geothermischen Leistung in Deutschland.
Auch im Übrigen nimmt Bayern eine Spitzenstellung bei der Förderung und Nutzung erneuerbarer Energien ein. So sind von 8 Mio. m² Sonnenkollektoren in Deutschland allein 2,8 Mio. m² und damit mehr als ein Drittel der gesamten Kollektorfläche in Bayern installiert. Mit ca. 8 Prozent ist der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Primärenergieverbrauch in Bayern deutlich höher als im Bundesdurchschnitt. Auch bei der regenerativen Stromerzeugung liegt Bayern mit ca. 20 Prozent weit über dem Bundesdurchschnitt.
Zur Förderung regenerativer Energien gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Programmen des Bundes, der Länder und zahlreicher Kommunen. Einen Überblick über die bayerischen Förderprogramme finden Sie auf den Internetseiten des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie unter www.stmwivt.bayern.de/energie-und-rohstoffe/foerderung-beratung/foerderprogramme/.
Die Kraft-Wärme-Kopplung wird sowohl bei der Stromeinspeisung aus KWK-Anlagen als auch beim Aus- und Neubau von Wärmenetzen, in die mindestens 50 % Wärme aus KWK-Anlagen eingespeist wird, gezielt gefördert. Letzteres ist im Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich geregelt, das zum 1. Januar 2009 in Kraft getreten ist. Zugleich wurde das Marktanreizprogramm des Bundes zur Förderung erneuerbarer Energien deutlich erhöht: Von 2009 bis 2012 stehen dafür jährlich bis zu 500 Mio. Euro zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Silberhorn