Frage an Thomas Schneider von Roland M. bezüglich Umwelt
Hallo H. Schneider, da Sie die 3. Startbahn MUC ablehnen folgende Frage: was könnten Sie für die lärmgeplagten Anwohner von Flughäfen tun? Gemeint ist hier speziell das nicht vorhandene Nachtflugverbot für den Flughafen Nürnberg sowie die Lärmbelästigung der Anwohner rund um Büchenbach an den Wochenenden (Beispiel: 62 Motor-Flugstarts am 21.5.2017, Angabe Luftamt Nordbayern) durch die Fliegervereinigung Schwabach EV.
Hallo Herr M.,
zunächst sorry, dass die Antwort so lange gedauert hat. Sie können sich
vorstellen, dass zur Zeit sehr sehr viel Los ist.
Ein absolutes Nachtflugverbot wird kaum zu erreichen sein. Das liegt
u.a. auch daran, dass die Zeitverschiebung im Bezug auf andere Länder
einen nicht unerheblichen Einfluss haben dürfte. Insgesamt bin ich der
Meinung, dass wir viel zu viel Flugverkehr haben. Ich bin daher eher für
den Ausbau eines Hochgeschwindigkeitsbahnnetzes in Europa. Wenn es uns
gelingt die innerdeutschen Flüge und die in unsere Nachbarländer zu
reduzieren hätten wir schon einen großen Schritt getan. Und zwar im
Hinblick auf Steigerng der Lebensqualität von Anliegern wie auch im
Bereich Umweltschutz. Gerade beim Flugverkehr werden die
wirtschaftlichen Interessen höher gewichtet als die Lebensqualität von
Menschen und das kann nicht sein.
Bei den Flugplätzen für Hobby-Flieger ist ja zumindest das Problem mit
dem Nachtflug im Regelfall durch ein Verbot gelöst. Hier muss ein
faierer Ausgleich für beide Interessen gefunden werden. Denn auch andere
Hobbies und Sportarten versachen Emissionen. Ob Fußball, Pferde oder
Hundehaltung. Jeder braucht da eine gewisse Toleranz, da er ja auch
selber andere Menschen durch Lärm, Abgabese aus Auto und Haus oder das
eigene Hobby belastet.
Im Dialog sollte es gelingen, dass die Anwohner an einem Flugplatz
trotzdem am Sonntag auf der Terasse sitzen und in Ruhe Kaffee trinken
können. Ich bin überzeugt, dass es Möglichkeiten für ein vernünftiges
Miteinander geben dürfte. Aber es muss jeder bereit sein ein paar
Einschränkungen auf sich zu nehmen.
Thomas Schneider