Werden Sie sich für das Recht der Verbraucher*innen einsetzen und darauf dringen, die Kennzeichnung und Risikoprüfung neuer Gentechnik beizubehalten und Haftungsregeln für Kontaminationen erwirken?
Die geplante Deregulierung der neuen Gentechniken betrifft mich als Gärtner, Pflanzenzüchter und Verbraucher direkt. Die derzeitige Kennzeichnungspflicht stellt sicher, dass ich wählen kann, ob ich gentechnisch veränderte Lebensmittel kaufe oder nicht. Dies abzuschaffen gefährdet meine Wahlfreiheit.
Neue Gentechnik birgt Risiken für unsere Umwelt und Lebensmittelerzeugung. Weil wir mit ihnen praktisch keine Erfahrung haben, müssen sie von Fall zu Fall geprüft werden. Die bereits auf dem Markt befindlichen Gentechnik-Pflanzen haben nicht gehalten, was sie versprochen haben - im Gegenteil, sie haben überhaupt keine Antworten auf die Probleme der Ernährung, der Landwirtschaft und der Umwelt gegeben.
Wir wollen wissen, wie unser Essen hergestellt wird und wir wollen auch in Zukunft die Möglichkeit haben, gentechnikfreie Lebensmittel, ökologisch und konventionell zu erzeugen und zu kaufen!
Neue genomische Techniken bieten großes Potenzial für ertragreichere, umweltfreundlichere und klimaresistentere Pflanzen. Diese Chancen können wir nutzen, um die Herausforderungen in Landwirtschaft und Ernährung anzugehen. Ich setze mich dabei für einen ausgewogenen Ansatz ein, der Innovationen fördert, Sicherheit und Transparenz gewährleistet und Ihre Wahlfreiheit schützt.
Ich befürworte daher einen Rechtsrahmen, der Sorten, die auch durch konventionelle Züchtung entstehen könnten, vom strengen Gentechnikrecht ausnimmt, dabei aber Transparenz und Rückverfolgbarkeit gewährleistet. Die Saatgutkennzeichnung ist bereits vorgesehen, und eine Risikoprüfung wird im Rahmen der Sortenzulassung durchgeführt.