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Frage von Konstantin L. M. •

Frage an Thomas Mann von Konstantin L. M. bezüglich Wirtschaft

Wie stellen Sie sich unsere Energieversorgung im Jahr 2020 vor? Wie könnte bis dahin unser Energiemix aussehen? Welche Europaweiten Projekte könnten zur verbesserung der aktuellen Situation beitragen?

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Sehr geehrter Herr Maier,

eine effiziente, nachhaltige Energieversorgung wird in den nächsten Jahren ein zentrales Thema der Europapolitik sein.

Nach Rücksprache mit Kollegen, die im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie arbeiten, kann ich Ihre Frage nach der zukünftigen Gestaltung der europaweiten Energieversorgung wie folgt beantworten:

Die Staats- und Regierungschefs haben sich Anfang 2007 während der deutschen Ratspräsidentschaft auf drei Ziele verständigt:

- 1. Der CO2 Ausstoß soll um 20% reduziert werden.
- 2. Der Anteil erneuerbarer Energien an der primären Energieversorgung soll um 20% erhöht werden.
- 3. Die Energieeffizienz soll um 20% gesteigert werden.

Das Europäische Parlament und der Ministerrat haben sich im Dezember 2008 auf eine Reihe von Maßnahmen geeinigt, mit denen diese Ziele verwirklicht werden sollen. Sie betreffen auch den Energiemix. Die Versorgungssicherheit der europäischen Bürgerinnen und Bürger soll durch einen breiten Energiemix gewährleistet werden.

Die Europäische Kommission schätzt, dass Erdöl auch im Jahre 2020 mit einem Anteil von 36% zu den wichtigsten Energieressourcen gehören wird. Im Verkehrssektor, der einen hohen Verbrauch dieser Energieträger verzeichnet, wird angestrebt, die Energieversorgung zu diversifizieren. Mittelfristig werden in diesem Sektor Erdölprodukte weiterhin den größten Anteil ausmachen.

Wir erwarten, dass der Anteil der Kernenergie auf 11,3 Prozent sinken wird, während der Anteil von Erdgas um 26% steigen dürfte. Gleichzeitig soll der Anteil von Kohle an der Primärversorgung um 17% reduziert werden. Um das zweite Ziel und somit eine Steigerung der erneuerbaren Energie zu erreichen, soll bis 2020 über 35% des europaweiten Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Der genaue Anteil der neuen Energieträger hängt davon ab, inwieweit der Verkehrssektor seinen Anteil an den erneuerbaren Energien erhöht.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Mann MdEP