Frage an Thomas Mann von Thomas S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Mann,
Warum haben Sie nicht beim Kandidaten-Check von abgeordnetenwatch Stellung bezogen?
Zum Thema Menschenrecht äußern folgende Gedanken:
"Menschenrechte sind universell geltende Werte. Meine tägliche Arbeit ist von diesen Leitprinzipien bestimmt,(...). Die Jüngsten und die Heranwachsenden unserer Gesellschaft liegen mir besonders am Herzen. Ihre Zukunft mitzugestalten, ihnen Chancen zu eröffnen und Hilfestellung zu leisten, tragen dazu bei, dass sie eine Identität als Europäer und Weltbürger finden."
http://www.mann-europa.de/?go=2_04_00_Universelle_Werte
Ich stelle Ihren menschenfreundlichen Worten den Hinweis auf eine weniger erbauliche Realität gegenüber:
"Die Austeritätspolitik der sogenannten Troika – des Kontrollgremiums in den Kreditverhandlungen, bestehend aus Vertretern der Europäischen Kommission, der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds – hat in den südlichen Ländern der EU zu massiven Verarmungs- und Entdemokratisierungs-Prozessen beigetragen. In Griechenland etwa leben inzwischen mehr als 30% der Bevölkerung nahe oder unter der Armutsgrenze. Die drastischen Budgetkürzungen haben dazu geführt, dass das öffentliche Gesundheitswesen vor dem Kollaps steht(...). Andreas Fischer-Lescano (Zentrum für Europäische Rechtspolitik der Universität Bremen) hat vor diesem Hintergrund ein Rechtsgutachten für die Arbeiterkammer Wien, den Österreichischen und den Europäischen Gewerkschaftsbund erstellt, in dem er zu dem Ergebnis kommt, dass diese Politik sowohl gegen völkerrechtliche Menschenrechtsabkommen als auch gegen die EU-Grundrechte-Charta verstößt."
Besteht nicht ein Widerspruch zwischen Ihren oben genannten Worten und dem was de facto in der Europapolitik geschieht?
Viele Grüße, Thomas Schüller