Falls Sie in den Bundestag einziehen, wie werden Sie sich in Debatten einbringen, die rassistische Zusammenhänge unterstellen?
Sehr geehrter Herr Jalili Tanha,
der vergangenen Mittwoch von der CDU/CSU im Bundestag eingebrachte Entschließungsantrag (Drucksache 20/14698) insuiert einen Zusammenhang zwischen der „Mordtat von Aschaffenburg" und der Asyl- und Einwanderungspolitik. Gemäß Plenarprotokoll 20/209 hat auch Robert Habeck behauptet, „dass es hinter den verschiedenen Mordanschlägen von Mannheim, von Solingen, von Magdeburg, von Aschaffenburg möglicherweise Muster gibt".
Mir erschließt sich logisch ein solcher Zusammenhang nur, wenn man unterstellte, das Nicht-Deutsch-Sein des Tatverdächtigen sei als Persönlichkeitsmerkmal kausale Ursache der Tat; mithin wenn man rassistisch argumentierte. Ein solches Weltbild möchte ich Ihnen nicht unterstellen.
Gleichwohl erlebe ich, dass nicht nur in der oben genannten Plenardebatte, sondern im allgemeinen Diskurs die Herstellung derartiger Zusammenhänge nicht mehr hinterfragt wird – auch nicht von Mitgliedern Ihrer Partei.
Guten Tag Alexander S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Falls ich in den Bundestag gewählt werde, würde ich mich natürlich in Debatten einbringen, die rassistische Zusammenhänge unterstellen. Die von Ihnen angesprochenen Ereignisse der letzten Monate waren furchtbar. Ich werde mich in öffentlichen und nicht-öffentlichen Debatten, wie jetzt auch schon, immer dafür einsetzen, dass Menschen nicht über einen Kamm geschoren werden.
Liebe Grüße,
Thomas Jalili Tanha