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Thomas Händel
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Frage von Marcus K. •

Frage an Thomas Händel von Marcus K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Händel,

Wie verteidigen Sie mein Grundrecht auf Datenschutz im Zuge der aktuellen Diskussion um die Datenschutzverordnung?

Mit freundlichen Grüßen,

Marcus Kaiser

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Kaiser,

Vielen Dank für Ihre Zuschrift, die ich gern im folgenden beantworte. Ich als nur indirekt, weil nicht im entsprechenden Ausschuss damit befasst, betroffenem Mitglied des Europäischen Parlaments und direkt betroffener Bürger, möchte auf die Position der Fraktion und der zuständigen Kollegin Cornelia Ernst verweisen bzw. diese zitieren:

"Auch wenn der größte Teil der Debatten, die zu dieser Reform geführt werden, von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet bleiben, so hat die Geschäftswelt dennoch die Bedeutung des Projekts erkannt. Vor Anfragen von Lobbyisten ist im Europaparlament wohl kein Abgeordneter gefeit; bei den meisten Gesetzen landen etwa drei bis fünf dieser Anfragen in meinem Postfach, dazu kommt meistens noch eine NGO. Aber diesmal ist das anders. Es sind zwar noch immer drei Lobbyanfragen - allerdings am Tag, seit fast einem Jahr. Bürgerrechtler, Daten- und Verbraucherschützer sind zwar auch darunter, verschwinden aber fast vollständig in der Masse. Die überwältigende Mehrheit der Lobbyisten kommt aus den USA oder aus der Werbebranche. Sie setzen sich ein für wenig Regulierung, für einen möglichst einfachen Datentransfer nach Amerika, wo es kein vergleichbares Datenschutzrecht gibt und dafür, dass weniger Daten als persönliche Daten gelten. Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, hat selbst die US-Regierung versucht, die EU-Kommission von dem Projekt abzubringen. Unnötig zu sagen, dass Nichts von dem im Interesse der europäischen Bürgerinnen und Bürger liegt.

Daten seien das neue Öl, ist oft zu hören. Fakt ist, dass sehr viele Firmen mit dem Handel und der Auswertung personenbezogener Daten milliardenschwere Umsätze machen, meistens ohne dass die Nutzer darin eingewilligt hätten oder nachvollziehen könnten, was mit ihren Daten geschieht. Datenschutz hat nicht zum Ziel, Dinge wie Facebook zu verbieten. Ziel ist es, den Menschen die Entscheidungshoheit über dieses neue Öl zu erhalten, und dafür zu Sorgen, dass Angebote wie Facebook genutzt werden können, ohne dass wir dafür die Kontrolle über unsere Daten aufgeben müssen."

Mehr dazu finden Sie auf der Homepage der Abgeordneten Cornelia Ernst www.cornelia-ernst.de/schlagwort/datenschutz/ . Die Delegation DIE LINKE im Europäischen Parlament und damit auch ich stützen diese Position und werden uns auch weiterhin dementsprechend dazu einbringen. Das heisst, unsere Fraktion wird sicher zu dem vorgelegten Entwurf noch Änderungsanträge in Plenum einbringen und anhand des abgestimmten Textes entscheiden, ob dieser nach den obigen Kriterien für uns zustimmungsfähig ist oder ob die Sicherheit der persönlichen Daten der BürgerInnen der EU eine Ablehnung des gesamten Vorschlag erforderlich machen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Thomas Händel