Wie und in welchem Zeitraum werden Sie sich für spürbare Entlastung für Eltern und insbesondere Mütter einsetzen?
Sehr geehrter Herr Al-Wazir,
wie und in welchem Zeitraum werden Sie sich für spürbare Entlastung für Eltern und insbesondere Mütter einsetzen? Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung und viele Weitere, wie etwa Frau Prof. Jutta Allmendinger haben dargestellt, dass Mütter ganz besonders unter den Belastungen im Rahmen der Pandemie leiden. Strukturelle Fehlanreize und die mangelnde Gleichstellung von Frauen sind zugrunde liegende Missstände. Die Institute haben entsprechende Vorschläge unterbreitet, daneben gibt es Ideen für akute Entlastungsmöglichkeiten hier: https://mumandstillme.com/elternfadeout–die-grosse-erschopfung-der-mutter-und-was-dagegen-getan-werden-muss . Unter dem Hashtag #elternfadeout wollen wir Sie für dieses Problem dringend sensibilisieren. Wir erwarten, von Ihnen gehört zu werden und hoffen inständig auf schnellstmögliche Entlastung.
Mit freundlichen Grüßen,
A. R. .(Mutter von 2 Söhnen im Grundschulalter)
Liebe Frau R.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Insbesondere Familien haben stark unter der Belastung der Pandemie gelitten. Viele Eltern – und gerade Alleinerziehende – mussten plötzlich Beruf und eine ganztägige Kinderbetreuung unter einen Hut bringen. Die Corona-Pandemie ist zwar noch nicht völlig vorbei, aber inzwischen hat sich sowohl das Virus verändert und wir können dank Impfungen einerseits und Erfahrungen mit der Behandlung von schwereren Verläufen inzwischen besser mit Covid-19 umgehen. Deswegen ist auch klar, dass Schul- und Kitaschließungen nicht mehr vorgesehen sind, auch wenn sich die Pandemie in diesem Herbst und Winter noch einmal deutlich verstärken sollte. Die Hessische Landesregierung hat mit dem Aufholprogramm "Löwenstark" insgesamt 150 Millionen bereitgestellt, um zu helfen und entstandene Lernlücken bei den Kindern und Jugendlichen zu schließen.
Auch die "Corona-Auszeit" wurde eingeführt und läuft noch bis Ende 2022: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/corona-pandemie/corona-auszeit-fuer-familien
Zur Entlastung von Eltern wurden die Betreuungskosten für die Monate, in denen die Einrichtungen schließen mussten, ausgesetzt. Der Anspruch auf Kinderkrankentage /-geld wurde erhöht, diese Regelung gilt auch jetzt noch und auch 2023 . Eltern können so Zeiten auffangen, in denen sie ihre Kinder zuhause betreuen müssen. 30 Tage Kinderkrankengeld pro Kind und Elternteil kann wahrgenommen werden
Generell gilt aber, und zwar ganz unabhängig von Corona: Mit guten Kitas und ganztägig arbeitenden Grundschulen müssen wir den Grundstein für faire Chancen und Perspektiven legen. Dazu gehört auch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf – mehr Zeit für Kinder oder um Angehörige zu pflegen, und zwar ganz unabhängig von Covid -19.
Mit freundlichen Grüßen
Tarek Al-Wazir