Frage an Svenja Noltemeyer von Ralf K. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte frau Noltemeyer,
Ich bin erstaunt über Ihre Zustimmung zu These 4. Auch Ihre Erklärung kann ich nicht nachvollziehen. Selbst wenn man sich mit der Gleichstellung von Auto- und Fahrradverkehr zufrieden gibt (was im Vergleich zum derzeitigen Zustand in der Tat schon viel wäre): Es ist doch nicht zu übersehen, dass wir Jahrzehnte autogerechter Städteplanung hinter uns haben, in denen dem Autoverkehr der Vorrang eingeräumt wurde. Eine Gleichberechtigung ist nicht zu erreichen, ohne den Vorrang des Autoverkehrs zu beschneiden; z.B. durch Umwandlung von Autoparkplätzen in Fahrradstellplätze oder Stellplätze für Fahrradhäuser - wie es ja partiell auch in Dortmund schon geschieht. Durch Einengung oder Reduzierung von Fahrspuren zugunsten des Radverkehrs - was auch schon geschieht, wenn auch in der Regel mit zu schmalen Radspuren/Radwegen. Durch Ausweitung von 30km-Zonen, in denen Radfahrer eine größere Chance auf gleichberechtigte Teilnahme erhalten. Sehen Sie das wirklich anders, oder ist Ihre Zustimmung nur einem vorauseilenden Einknicken vor der Autolobby geschuldet, nach Erfahrungen der Grünen in vergangenen Wahlkämpfen? Ich möchte noch bemerken, dass ich kein sogenannter Kampfradler bin, sondern sowohl im Auto als auch mit dem Rad - und natürlich auch zu Fuß - am Straßenverkehr teilnehme. Gerade von den Grünen hätte ich eine beherztere Stellungnahme erwartet.
Mit freundlichem Gruß,
R. K.
Hallo R. K.,
ich bin absolut für eine Verstärkung des Radverkehrs. Und wenn jedes Verkehrsmittel inkl. Fußgänger eine gleichbreite Spur plus extra Trassen (Autobahnen und Radschnellwege) hat, finde ich das gerecht. Ich erlebe aber, dass nur wir Grünen uns wirklich für das Thema einsetzen und das ist sehr schade. Vor allem was ich bedenklich halte ist, dass es trotz vorhandener Mittel kaum Ausbau gibt und dass die Fachplaner (Straßen.NRW etc.) bei Neubauten unsinnige Ampelschaltungen und Wegeverbindungen einbauen und man immer vor Ort nachsteuern muss, um den Radverkehr sinnvoll gestalten zu können. Zudem kann es nicht sein, dass jedes Jahr das Thema Streudienst neu diskutiert werden muss.
Viele Grüße
Svenja Noltemeyer