Frage an Sven Volmering von Ludger W. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Volmering,
was tun Sie angesichts der Tatasache, dass die Massentierzucht mehr Treibhausgase erzeugt als sämtlicher Transportverkehr auf diesem Planeten (wir haben nur diesen einen), für den Erhalt der Natur und gegen den schier unaufhaltsamen Missbrauch und die Verschwendung von unersetzbarem Leben? Hiermit sind gemeint die Vernichtung der Urwälder mitsamt aller darin existiereinden Arten (Flora ud Fauna), die Desertifikation, der Klimaschock, die durch dieses Verhalten täglich verhungernden 6.000 bis 43.000 Kinder, gegen den Massenmord in den vielen Tiermastanlagen usw. usw. usw.. Eine vegane Welt würde sofort den Welhunger und alle weiteren Untaten beenden.
Freundlichst,
L. W.
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 8. August 2017, in der Sie auf eine Reihe von umweltpolitischen Themen eingehen.
Die Themen Tierzucht und -haltung sind zentrale Standbeine der deutschen Landwirtschaft. Es liegt auf der Hand, dass neben den rechtlichen Vorschriften für den Tier- und den Umweltschutz auch ökonomische Rahmenbedingungen und die gestiegenen Verbrauchererwartungen erheblichen Einfluss auf die Nutztierhaltung nehmen. Denn nicht nur die erheblichen Treibhausgase, sondern auch die Haltung der Tiere ist ein maßgeblicher Punkt, der stetig verfolgt werden muss. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützte in dieser Legislaturperiode die Wissenschaft und Wirtschaft bei der Weiterentwicklung von Haltungsverfahren zur Verbesserung einer artgerechten Tierhaltung, den Umweltwirkungen, des Arbeitsschutzes und der Wettbewerbsfähigkeit durch zahlreiche finanzielle Fördermöglichkeiten. Um die Treibhausgase zu minimieren, die durch den Fleischkonsum entstehen, können die Verbraucher entsprechend tätig werden und kein Fleisch aus der Massentierhaltung kaufen. Der lokale Metzger in Kirchhellen oder Bottrop ist womöglich teurer, doch wenn man dort seinen Einkauf erledigt, trägt man dazu bei, dass die Wirtschaft vor Ort unterstützt wird und man weiß, woher das Fleisch stammt. Aus meiner Sicht ist hier ein Umdenken der einzelnen Personen notwendig.
Der CDU/CSU ist der Erhalt der Schöpfung und damit unseres Planeten immer ein wichtiger Aspekt gewesen. Wir setzen uns für den Schutz von Umwelt und Klima und damit die Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts der Erde ein. Wir sind der Ansicht, dass wir gute Wirtschaft mit guter Umwelt verbinden müssen. Die Gewährleistung des Umweltschutzes ist unserer Meinung nach ein Zeichen unserer Verantwortung. Die Union ist gegen die Verschmutzung, Vermüllung und Überfischung der Weltmeere. Außerdem möchten wir andere Länder bei der Nutzung der Ressourceneffizienz und grüner Technologie unterstützen. Der Schutz des Klimas ist für uns gleichzeitig eine Absicherung unserer Zukunft. Daher tritt die Union für den Erhalt und Erfolg des Pariser Klimaschutz-Abkommens von 2015 ein und möchte erreichen einen umfassenden Ersatz fossiler Energien wie Kohle und Gas durch umweltfreundlichere Energien zu ersetzen. Das Thema Dekarbonisierung der weltweiten Energieerzeugung bis zum Ende des 21. Jahrhunderts war auch ein Thema des G7 Gipfels in Elmau im Jahr 2015. Die Union steht für die freie Marktwirtschaft. Daher ist die CDU/CSU daran interessiert die Energiewende marktwirtschaftlich zu organisieren. Die bestehenden Energie- und Klimaziele mit entsprechender Umsetzung sollen beibehalten werden. Die CDU/CSU spricht sich dagegen aus, dass der Staat eingreift und fordert stattdessen den Einsatz marktwirtschaftlicher Instrumente. Die Union sieht das Thema Nachhaltigkeit als Auftrag an und steht daher für die Umsetzung der neuen Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie. Damit sollen die Ziele der Agenda 2030 für Deutschland umgesetzt werden. Die Agenda 2030 wurde 2015 von allen UN-Mitgliedsstaaten verabschiedet. An der Entwicklung war die Zivilgesellschaft maßgeblich eingebunden. Das Kernstück der Agenda bildet ein Katalog mit 17 Zielen für die nachhaltige Entwicklung. Darin werden drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt, Wirtschaft – berücksichtigt. Eines der 17 Ziele betrifft auch das Thema Hunger, dass Sie in Ihrer Anfrage ebenso angesprochen haben: „Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.“ Die Chancen für Umwelt und Entwicklung sollen aus Sicht der CDU/CSU genutzt werden. Daher möchten wir die Digitalisierung nutzen, um Energie zu vernetzen, Düngemittel einzusparen und Umweltschäden zu vermeiden. Die Digitalisierung kann aus Sicht der CDU/CSU in der Entwicklungszusammenarbeit z.B. bezüglich Ressourcenverteilung hilfreich sein und soll daher hierfür genutzt werden.
Ich hoffe Ihnen mit meiner Antwort weitergeholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen nach Bottrop!
Sven Volmering