Frage an Sven Oujla von Daniela B. bezüglich Bildung und Erziehung
Guten Tag Herr Oujla,
aus den Reutlinger Nachrichten vom 08.02. Seite 6 erfährt man, dass die Tübinger Kinderklinik aus allen Nähten platzt. 100 Kinder sind auf der Warteliste. Waschzwang, Magersucht, Isolation.... Was wollen Sie tun um die Kinder vor den Folgen der Maßnahmen und der Bildungslücke zu schützen? Vielen Dank Daniela Beck
Guten Tag Frau Beck,
vielen Dank, dass Sie auf die negativen Auswirkungen auf Entwicklung und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie aufmerksam machen. Obwohl das Thema sehr wichtig und sensibel ist, gibt es leider keine einfache Antwort darauf. Umso dramatischer ist es, dass auch die Forschungen dazu erst am Anfang stehen.
Was die in den Reutlinger Nachrichten zitierte Copsy-Studie leider auch aufzeigt ist, dass “vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Verhältnissen oder mit Migrationshintergrund betroffen” sind (Spiegel Online*). Gegen die wachsende soziale Ungleichheit vorzugehen ist ein zentraler Bestandteil von mir und Die PARTEI was mit der
Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens (Bürgergeld) erreicht werden soll, bei gleichzeitiger Herabsetzung von Politiker Diäten auf Hartz-IV-Sätze bis dieses Ziel erreicht ist. Zudem begrenzen wir Managergehälter auf das 25.000-fache eines Arbeiterlohns.
Lehrerinnen und Lehrern müssen zudem darauf vorbereitet werden, den Fernunterricht engagiert und kreativ zu gestalten, um den Schülerinnen und Schülern zu mehr Aufmerksamkeit vor dem Bildschirm zu verhelfen. Im Speziellen muss ihnen auch der Umgang mit möglichen Unterrichtsstörern, des sogenannten Zoom-Bombings, durch Außenstehende geschult werden, die verstörende Inhalte übermitteln können. Des weiteren muss vereinzelten Schülerinnen und Schülern ermöglichtwerden, Räume und Geräte der Schule auch für den Online-Unterricht zu nutzen, sollten sie von zuhause aus nicht daran teilnehmen können oder wollen.
Es bleibt zu hoffen, dass sich die Pandemie-Lage mit frühlingshafterem Wetter sowie einer steigenden Impfquote in den nächsten Wochen und Monaten entspannen wird, so dass ein weitgehend normales Alltagsleben für alle wieder möglich sein wird und auch ein Rückfall in Lockdowns und Isolation im Herbst ausbleiben kann.
Ich hoffe, dass Sie selbst nicht direkt oder indirekt betroffen sind.
Mit freundlichen Grüßen
Sven Oujla