1. Erkennen Sie für Hessen die Problematik zunehmender Armut? 2. Erkennen Sie Ursachen für diese Problematik? 3. Wollen Sie diese Problematik angehen, wenn ja wie?
Guten Tag Frau Gruber,
Laut aktualisiertem Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands ist die Armutsquote in Hessen stärker als erwartet gestiegen und lag im Jahr 2021 bei 18,5 Prozent .Damit hatte Hessen unter den westdeutschen Flächenländern die zweithöchste Armutsquote mit einem Abstand von 0,7 Prozentpunkten zu Schlusslicht Nordrhein-Westfalen.
Zitat Annette Wippermann, Referentin für Grundsatzfragen beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Hessen. „Die Parteien müssen sich daran messen lassen, ob sie mit überzeugenden Konzepten für gesellschaftliche Teilhabe für alle antreten.“ Die Situation sei noch dramatischer als angenommen, wie die neuen Zahlen zeigten."
https://www.fr.de/rhein-main/landespolitik/hessen-jedes-vierte-kind-ist-arm-92137723.html
Wird die benannte Armutsproblematik für Sie und Ihre Partei ein Thema sein, wenn ja was wollen Sie konkret in dieser Hinsicht unternehmen?
Viele Grüße, Thomas S.
Lieber Thomas,
wirksame Aktionspläne zur Armutsbekämpfung müssen die Ursache angehen. Liberale erkennen insbesondere in dem Einflussfaktor der sozialen Herkunft auf den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen, ein eklatantes Problem an. Ein Ausweg ist ein unbürokratischer und früher Zugang- zu Bildungsangeboten und gesellschaftlicher Teilhabe.
Liberale Familienpolitik setzt daher den Schwerpunkt besonders auf das Wohl der Kinder:
Zuvorderst setzen wir bei den Kleinsten an. Wir wollen dazu den flächendeckenden Ausbau der hessischen KiTa -Plätze maßgeblich verbessern. Darüber hinaus setzen wir auf einen Absicherungsanspruch für Kinder und fordern das Kinderchancengeld als grundlegende Reform der kinderbezogenen Familienleistungen. Mittels dem Chancenpaket wird bedürftigen Kindern über einen digitalen Zugang der unbürokratische Zugriff auf Bildungs- und Teilhabeangebote wie Sportverein, Musikunterricht oder Nachhilfe gewährt.
Darüber hinaus wollen wir den flächendeckenden bedarfsorientierten und qualitativ hochwertigen Ausbau von Schulen mit Ganztagsangeboten und Ganztagsschulen fortführen. Wir verfolgen daher über die Bundesebene das Ziel, ab 2026 den Rechtsanspruch auf eine ganztägige Betreuung zu gewährleisten.