Frage an Steve Körner von Birgit W. bezüglich Bildung und Erziehung
Bildung und Kultur/ Soziales und Familie
Sehr geehrter Herr Körner,
die Wahl steht kurz vor der Tür und es erscheint mir sehr wichtig, daß man sich schon vorher mit den Wahlprogrammen der einzelnen Parteien zu einigen sehr wichtigen Themen auseinandersetzt.
Da ich eine Initiative gegen Kinderarmut in Deutschland unterstütze, interresiert mich ganz besonders, was dahingehen aktiv von der Politik in Zukunft unternommen wird.
Kinderarmut in Deutschland - Wir sind ein sehr reiches Land und trotzdem muß man sich dafür schämen, daß es die Politik nicht schafft, für alle Kinder in unserem Land eine Stütze zu sein, behutsam aufwachsen zu können, sich entwickeln zu können, eine Berufsausbildung aufzunehmen/studieren zu können, wenn die schulischen Voraussetzungen vorhanden sind,etc. Es kann doch nicht sein, daß es Kinder gibt, die auf der Straße leben ohne ein zu Hause und eine Zukunft zu haben, Familien, die so wenig Geld haben, daß sie ihre Kinder hungrig zur Schule schicken, nichts weiter zum Anziehen haben, keine warme Mahlzeit am Tag, die Jugendlichen keine Ausbildungsstelle bekommen oder nach der Ausbildung keinen Arbeitsplatz, intelligente Schüler nicht studieren können, da kein Geld zur Ausbildung vorhanden ist und da gibt es vieles mehr, wo es dringender handlungsbedarf besteht.
Welche Ansatzpunkte zur Beseitigung dieser Missstände haben Sie und Ihre Partei dazu in Ihrem Wahlprogramm aufgenommen und versuchen diese auch ernsthaft nach den Wahlen umzusetzten ? Ich weiß, daß viele Menschen sehr genau darauf schauen, was die Politik hier unternehmen möchte und wie auch die Resultate nach den Wahlen dazu aussehen werden.
Ich würde mich über eine Rückmeldung Ihrerseits und umfassende Aussagen und Erläuterungen zu Ihrem Wahlprogramm freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Birgit Wappler, Falkenstein
Sehr geehrte Frau Wappler,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Mit dem durch Ihre Anfrage aufgegriffenem Thema haben Sie einen Schwerpunkt unserer Parteipolitik angesprochen.
>>Gesunde Familien - Gesunder Staat<< gilt hier unsere Maxime.
Wir sehen in Vater und Mutter die vorrangigen Verantwortlichen zur Erziehung und zum Schutze der Kinder in Familien. Die Gesetzgebung und die staatliche Aufsicht sollen dies Fördern, Unterstützen und Bewahren. (Grundgesetz Artikel 6)
Dabei setzten wir in der Tat vorrangig auf die Stärkung und Unterstützung der Familien an sich. Die bisher wenig anerkannte und geachtete Arbeit der Erziehung soll auch finanziell honoriert werden. Eine konkrete angestrebte Maßnahme ist zum Beispiel die Zahlung eines Erziehungsgehalts.
Dazu hier einige wenige erklärende Ausführungen aus unserem Grundsatzprogramm:
"Väter und Mütter, auch die Alleinerziehenden, müssen in der Lage sein, ohne finanzielle Not ihre ganze Liebe und Kraft in die Erziehung ihrer Kinder zu investieren. Bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres jedes Kindes erhalten Mutter oder Vater ein Erziehungsgehalt. Das Erziehungsgehalt ist so zu bemessen, dass es zusammen mit dem Kindergeld zur Versorgung der Familie ausreicht. Für das Erziehungsgehalt sind Steuern und Sozialversicherungsbeiträge abzuführen. Es kann sowohl Müttern als auch Vätern gezahlt werden, soweit sie die Erziehung übernehmen. Das Erziehungsgehalt wird nur für Zeiten gezahlt, in denen ein Elternteil sich vollzeitlich der Kindererziehung widmet. Erwerbseinkommen des Ehegatten des Erziehenden wird nicht auf das Erziehungsgehalt angerechnet, führt aber über die Besteuerung des Erziehungsgehalts zur Reduzierung des Nettoeinkommens. Wünscht der erziehende Elternteil, nachdem das jüngste Kind das 16. Lebensjahr vollendet hat, in die Erwerbsarbeit zurückzukehren, soll ihm das ermöglicht werden. Ist eine Weiterbildung angezeigt, ist sie von der öffentlichen Hand zu fördern."
Mit dem Erziehungsgehalt wird man durch eine finanzielle Grundsicherung der Familie wirksam gegen Kinderarmut handeln können. Zudem gilt es gerade jungen Ehepaaren Mut zur Erziehung von Kindern zu machen und sie darin auch zu unterstützen, und wo notwendig zum Beispiel durch Elternkurse auch zu schulen. Der weitaus überwiegende Teil der Eltern in Deutschland nimmt seine erzieherischen Rechte und Pflichten war. Und da, wo es leider Defizite gibt, sollen vorrangig Maßnahmen zur Unterstützung der Eltern und Familien stattfinden, statt zu schnell die Erziehung und Fürsorge in behördliche Hände zu geben. Unser politischer Fokus liegt eher auf Familienhilfe, um Mütter und Väter fit zu machen und ihnen „Handwerkszeug“ für die Erziehung in die Hand zu geben. Es gilt: von Grund auf gesunde Familienstrukturen zu legen und zu bewahren, denn diese erweisen sich als solide Fundamente für die zukünftigen Generationen.
Grundsätzlich setzen wir uns damit politisch ein, die Würde des Menschen, und hier im Besonderen vom Ungeborenen bis zum pflegebedürftigen Greis, gesamtgesellschaftlich zu achten. Dies ist nicht nur eine finanzielle, sondern vielmehr eine werteorientierte Herausforderung unserer Zeit. Das menschliche Leben zu achten, gerade derer, die noch nicht oder nicht mehr aus eigener Kraft dazu mitwirken und sich zur Wehr setzen können.
Mit freundlichen Grüßen und GOTTES Segen
Steve Körner