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Stephan Weil
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Frage von axel s. •

Frage an Stephan Weil von axel s. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Mit großer Freude habe ich das Wahlergebnis in Niedersachsen verfolgt und mit meiner Stimme für die Grünen vielleicht auch etwas dazu beigetragen, dass endlich die Kleinbauern gefördert werden.
Dass in meiner Gegend bereits fast alle Kibitze, Lärchen und Brachvögel wegen der Maiswüsten verschwunden sind, macht mich wahnsinnig wütend! Immer noch lohnt es sich bei weitem mehr für die Landwirte, Mais anzubauen, da EEG Förderungen im hohen Maß, die wir dann auch noch über erhöhte Strompreise mitfinanzieren, locken. Der Aufwand gegenüber Viehwirtschaft, Milchwirtschaft und Ackerbau ist erheblich geringer und profitabler.
Die Klimabilanz für Biomasse ist katastrofal und unterm Strich sogar schlechter als fossile Brennstoffe. Der gleichen Energiegewinnung von 10000 ha Fläche für Energiepflanzen steht eine Fläche von 400 ha für Windkraft gegenüber. Ganz abgesehen von der Vernichtung der früher brachliegenden Flächen, deren Förderung meines Wissens komplett zurückgenommen wurde.
Ein interessanter Filmbeitrag über die verheerende Klimapolitik bezüglich Biogas, Biotreibstoffe und Wasserkraft durch Megastaudämme, die Wüsten am einen Ende und methanerzeugende Wasserwüsten am anderen Ende erzeugen ist "climate crimes" https://www.youtube.com/watch?v=eVIvEdWH0eE .

Meine Frage:
Was unternimmt die jetzige niedersächsische Landesregierung hinsichtlich der Vermaisung Niedersachsens, des irrsinnigen Ausbaus von Biogasanlagen sowie der Biosprit-Beimischung bei E10,die die Abholzung von Regenwäldern verursacht?

Gibt es eine Chance, dass wieder Wiesen, die nicht bewirtschaftet werden wie früher, entstehen?

Was natürlich nur funktioniert, wenn der Landwirt daran verdient? (sprich dafür Förderungen bekommt, die lohnenswerter sind als Biomasse?)
Bekommt der Kleinbauer, der ökologische Landwirtschaft für Lebensmittel und Viehwirtschaft mit erheblich höherem Aufwand (sowohl zeitlich als auch finanziell) betreibt in Zukunft mehr Förderung als der Maisproduzent oder Massentierhalter?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schmidt.

Die die neue Niedersächsische Landesregierung tragenden Parteien SPD und Grüne haben in ihrer Koalitionsvereinbarung festgelegt, sich mit verschiedenen Maßnahmen für eine nachhaltige und Klima schonende Landbewirtschaftung einzusetzen. Natur- und Artenschutz wird als Bestandteil attraktiver Lebensräume aufgewertet. Durch gezielte Agrarumweltmaßnahmen soll die ökologische Infrastruktur ausgebaut werden.

Die Belastung von Natur, Grundwasser und Landschaft durch die sogenannte „Vermaisung“ stellt in der Tat eine große Herausforderung dar. Vor diesem Hintergrund lehnen SPD und Grüne den weiteren Zubau von Biogasanlagen in der bisherigen Form ab. Wir werden uns über den Bundesrat für neue Regelungen im EEG mit dem Ziel einer naturverträglichen Biomassenutzung einsetzen. Für Niedersachsen plant die Landesregierung die Errichtung von Biogasanlagen in den Schutzzonen von Wasserschutzgebieten zu untersagen.

In Bezug auf die „E 10-Diskussion“ begrüßen wir, dass sich die EU-Kommission im Oktober letzten Jahres vorgenommen hat, mit neuen Regelungen auf eine Verbesserung der ökologischen Gesamtbilanz von Biokraftstoffen hinzuwirken.

Mit freundlichen Grüßen,

Stephan Weil

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