Frage an Stephan Weber von Fabienne Sophie K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Weber,
wir sind zwei Schülerinnen von der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule aus Darmstadt. Zurzeit beschäftigen wir uns im Politikunterricht mit dem Thema Wahlkampf.
Wir haben die Aufgabe bekommen über Sie einige Informationen zu sammeln, jedoch haben wir sie im Internet nicht ausreichend finden können.
Wir wollten Sie fragen, ob sie uns eventuell einen kurzen Lebenslauf und sonstige Tätigkeiten oder Meinungen zu Ihrer Arbeit schicken könnten.
Und dann hätten wir noch gerne eine Antwort auf die Frage warum man Sie wählen sollte.
Vielen Dank im Vorraus,
Paulina Soltynska und Fabienne Kaufmann
Hallo Frau Soltynska und Frau Kaufmann
Da ich selber Student bin und aus diesem Grund nur über eingeschränkte finanzielle Mittel verfüge, habe ich auf Abgeordnetenwatch nur das eingeschränkte Basisprofil. Ich versuche dennoch ihre Fragen zu beantworten, kann aber nicht garantieren ob alles freigeschaltet wird, da die Informationen normalerweise in der Premiumversion enthalten sind.
Zunächst mein wirklich kurzer Lebenslauf.
Geboren am 02.01.1988 in Heidelberg
Abitur 2007 an der Willy-Hellpach Schule in Heidelberg
Juli-September 2007 Grundausbildung im LogBtl. 461 Walldürn
Oktober 2007 bis März 2008 in der Wehrdienstberatung Mannheim
April 2008 Praktikum beim Sparkassenverband BaWü
Seit Oktober 2008 Student an der TU-Darmstadt, Wirtschaftsing. Fachrichtung Maschinenbau
Politischer Werdegang : Seit ich 14 Jahre alt bin, habe ich mich regelmäßig über Politik, Geschichte und Wirtschaft informiert, indem ich fast täglich die FAZ sowie den Spiegel online verfolgt habe, sowie mich allgemein sehr für Dokumentationen etc. interessiert habe. Dabei habe ich immer wieder gemerkt, wie unverantwortlich unsere bisherigen Parteien gehandelt haben oder handeln und vor Allem wie wenig man auf die Aussagen dieser Parteien geben konnte. Für mich war es z.B. ein absolutes KO-Kriterium, dass in allen großen Parteien ein Parteienzwang herrscht, und somit die Abgeordneten NICHT, wie es ihre Aufgabe gemäß Grundgesetz sein sollte, frei nach ihrem Gewissen abstimmen können. Deshalb kam es für mich, trotz meinem großen Interesse daran die Zukunft Deutschlands zu gestalten, nie in Frage einer dieser Parteien beizutreten. Wählen konnte ich sie ebenfalls nicht, da ich nicht wie viele Menschen nach dem Motto "ich wähle das kleinste Übel" verfahre, sondern lieber gar kein Übel wähle wenn es für mich nichts "Gutes" gibt.
Ich habe daher aufmerksam Neugründungen von Parteien wie z.B. den Piraten verfolgt, war aber auch dort schnell ernüchtert, wie man vor Gegenwind aus unserer Presselandschaft ziemlich schnell einknickte und sich für eigene Meinungen entschuldigte und rechtfertigte. Dies führte dazu, dass ich kurz davor war selbst eine Partei zu gründen, da ich Angst kriege wenn ich mir angucke welche gewaltige Probleme vor uns liegen in Deutschland und Europa. Als ich dann im Spiegel von der Alternative für Deutschland las, mit den Worten "Die Partei der Besserwisser und Professoren" , dachte ich mir "hmmm wenn der Spiegel so schlecht darüber schreibt, kann die Partei gar nicht so verkehrt sein". Ich habe mich dann mit der Partei beschäftigt und nachdem ich mitgekriegt habe wie gerade Konrad Adam eben NICHT einknickte bei Kritik sondern zu seiner Meinung stand und sie sachlich verteidigte, füllte ich direkt mein Beitrittsformular aus.
Meine erste Parteiveranstaltung überhaupt (nicht nur von der Alternative für Deutschland) war die Gründungsveranstaltung des Landesverbandes Hessen im Mai 2013. Dort kandidierte ich für den Vorstand und hielt meine erste Rede vor 500 Leuten. Durch andere Jugendliche vor Ort wurde ich darüber informiert, dass in Darmstadt regelmäßig ein Stammtisch der Alternative für Deutschland stattfindet wo ich von nun an so häufig wie möglich teilnahm. Die nächste große Veranstaltung war schließlich der Listenparteitag der Partei für die Bundestagswahl in Kassel, bei welcher ich für Platz 3 kandidierte und knapp in der Stichwahl an Herrn Glaser scheiterte. Auf Platz 4 wurde ich schließlich in der Stichwahl gewählt und bin dementsprechend bei einem Wahlergebnis von ~8% evtl. einer der jüngsten Bundestagsabgeordneten. In der Woche darauf gründeten wir (jugendliche der Alternative für Deutschland) in Darmstadt noch die Bundesjugendorganisation, in welcher ich aktuell Stellv. Vorsitzender bin. Aufgrund meiner guten Listenplatzierung war es naheliegend, auch die Direktkandidatur für den Wahlkreis 186 Darmstadt zu übernehmen. Jetzt befinde ich mich grade mitten im Wahlkampf und mache entsprechend viele Informationsstände im Wahlkreis 186 und halte Gastvorträge in anderen Wahlkreisen.
warum man mich wählen sollte ?
Weil ich bewusst einer neuen Partei beigetreten bin, weil ich nicht "rundgelutscht" sein wollte bis ich in einer Position bin wo ich etwas ändern kann. Ich bin ein ehrlicher Mensch und höre mir fast jede Meinung aus allen Richtungen an, solange sie mit Fakten hinterlegt ist und nicht nur mit Ideologien. Aufgrund logischer Überlegungen halte ich die aktuelle Europa und Europolitik aller im Bundestag vertretenen Parteien für falsch und sogar konfliktfördernd. Ich mache mir große Sorgen um unsere freiheitlich demokratische Grundordnung, gerade in Zeiten von PRISM , Echelon etc. und werde geradezu wütend , wenn ich mitkriege wie unser Politiker die Bürger DIREKT anlügen ( Echelon war seit 2001 offen bekannt und einsehbar nach einem EU Bericht) oder schlicht und ergreifend zeigen, dass sie von neuen Medien keine Ahnung haben ( Merkel : Das Internet ist Neuland). Mir geht es nicht um einen Dienstwagen oder darum mich zu profilieren, ich stelle mir einfach selbst die Frage wo steht Europa und Deutschland in 10 Jahren. Und wenn die aktuelle Politik weiter fortgeführt wird, leben wir dann in einem Staat dessen Teil ICH nicht sein möchte. Daher gibt es 2. Alternativen , entweder auswandern, oder das was ich gerade versuche, selber den Mund aufmachen und versuchen eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Ich habe ihnen beiden eine Freundschaftsanfrage in Facebook geschickt, wie ich gesehen habe befindet sich ihre Schule nämlich nicht einmal 1km von meiner Wohnung entfernt. Wenn es erwünscht ist und ich noch keinen Termin habe, kann ich also auch gerne persönlich im Unterricht vorbei kommen bzw. weitere Fragen direkt beantworten.
Mit freundlichem Gruß und auf eine gute Note ;) Stephan Weber