Frage an Stephan Ossenkopp von Armin U. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Ossenkopp,
uns allen wurden über die Situation in der Rütlischule in Neukölln berichtet. Sollte der Name dieser Schule nicht Anreiz sein, dort Teile des Stückes "Wilhelm Tell" aufzuführen?
Dieses währe 1. ein Lehrstück wann Gewalt berechtigt ist und wann nicht.
2. Da viele Kinder an dieser Schule aus der Türkei und Arabien kommen wäre dies ein Beitrag zum West-Östlichen Dialog.
3. Dann Wäre endlich deutlich, wie begrenzt die Kulturpolitik der Büso ist, spätestens an solchen Gewaltbrennpunkten braucht man andere Methoden.
Das Thema "Straßengewalt" wird in der Büso einfach ignoriert.
Wann wollen Sie dieses ändern.
in guter Hoffnung
Armin Ulrich
Sehr geehrter Herr Ulrich,
die Vorgänge an der Rütli-Schule sind leider Ausdruck der Misere in unserem gesamten Bildungswesen, das seit den Brandtschen "Bildungsreformen" der 60er Jahre immer weiter zerfallen ist. Das ist die Folge der bewußten Abkehr vom Humboldtschen Bildungsideal, das Deutschland einmal an die wissenschaftliche Weltspitze gebracht hatte. Klassische Bildung und die Aufführung klassischer Werke wie Schillers "Wilhelm Tell" gehören nicht nur an der Rütli-Schule, sondern an allen Schulen wieder auf den Lehrplan. Diese klassischen Werke sind von einer universellen Bedeutung, daß sie ganz unmittelbar integrierend wirken. Sie sind so gesehen auch der beste Beitrag gegen Gewalt unter Jugendlichen, ganz abgesehen davon daß die BüSo als einzige Partei ein Programm zur Schaffung von 1 Mio. Arbeitsplätzen allein in Berlin hat. Denn nur wenn Jugendliche wieder eine Zukunft haben, werden sie sich auch wieder den Dingen in der Realität zuwenden und es entfällt der Zwangsmechanismus, der aus Verzweiflung Gewalt und Haß entstehen läßt
Mit freundlichen Grüßen
Stephan Ossenkopp