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Stephan Eisel
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Frage von Heiner S. •

Frage an Stephan Eisel von Heiner S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Eisel,

zum Thema Bahnlärm haben Sie vor kurzem eine Scheinlösung vorgestellt.

Die Güterzüge, die durch Bonn fahren, sollen nach Ihrem Willen über Euskirchen – Trier – Saarbrücken umgeleitet werden, um Ihren Wahlkreis zu verschonen.

„Heiliger Sankt Florian, verschon‘ mein Haus …“ scheint Basis Ihres Handelns zu sein.

Die Unternehmen, die Güterzügen fahren, verfolgen keinen Selbstzweck. Es sollen Güter von A nach B befördert werden. Einen Umweg über C zu nehmen, kostet unnötige Energie, Zeit und Geld.

Der Güterzugknoten Köln Gremberg ist von Karlsruhe 320 Kilometer entfernt. Bei der von Ihnen vorgeschlagen Linienführung wären es 440 Kilometer.

Der Verkehr im Rheinkorridor hat überwiegend das Rhein-Main-Gebiet, die Schweiz, den Raum Mannheim/Stuttgart, Franken oder den Grenzübergang Passau zum Ziel, so dass sich für diesen die Transportentfernung um 120 Kilometer und mehr (Maintal) verlängert wird.

Wenn ein Umweg von nur 40 Kilometer zwischen Köln und Dresden als Begründung dient, eine Autobahn durch das Rothaargebirge zu schlagen, um diesen Umweg zu verhindern, wird deutlich, dass Ihr Vorschlag keinerlei Chancen hat.

Ihre Umweg-Trasse ist am Markt nicht durchsetzbar – die Zeiten der SED-Reichsbahn, die Züge zwangsweise um West-Berlin herumführen konnte, sind glücklicherweise vorbei.

Nur für den geringen Verkehrsanteil in Richtung Saarland/Luxembourg ergeben sich entfernungsmäßig keine Nachteile.
In dieser Relation ist zu berücksichtigen, dass vor 30 Jahren es ein Mitglied der CDU-Fraktion im Bundestag als seinen Erfolg verkauf hat, dass er erreicht habe, die Bahnstrecke durch die Eifel nicht zu elektrifizieren. Peter Milz war ein ebensolcher Floriansjünger wie Sie – wenn jeder nicht über die eigenen Haustüre hinaus denken will, kann Deutschland nicht zukunftsfähig sein.

Was ist an Ihrem Vorschlag langfristig?

Warum gibt es bei Bahnstrecken kein Anbauverbot, wie es gemäß § 9 des Bundesfernstraßengesetzes an Autobahnen gilt?

Mit freundlichen Grüßen

Heiner Schwarz

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schwarz,

haben sie vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Bahnlärm.

Natürlich würde es keinen Sinn machen, den Güterverkehr, der Waren ins Rheintal liefert, aus dem Rheintal auf eine Entlastungsstrecke zu verlagern. Die Entlastung wäre aber für den Verkehr sinnvoll, der das dicht besiedelte Rheintal nur als Durchgangsstrecke nutzt. Die Idee kommt übrigens vor allem aus Rheinland-Pfalz, durch das sowohl ein Großteil der belasteten Rheintalstrecke als auch eine eventuelle Entlastungsstrecke führen würde. Mit "langfristig" ist im Blick auf eine solche Entlastungsstrecke für das Rheintal gemeint, dass zur Minderung des Bahnlärm "kurzfristig" die Umrüstung auf Flüsterbremsen und "mittelfristig" lärmabhängige Trassenpreise notwendig sind.
Ich habe zu dem Problembereich "Bahnlärm" ein detallliertes Arbeitsprogramm vorgelegt, das Sie auf meiner homepage www.stephaneisel.de abrufen können.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Stephan Eisel, MdB