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Stephan Eisel
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Frage von Martin N. •

Frage an Stephan Eisel von Martin N. bezüglich Staat und Verwaltung

Einen schönen guten Tag, sehr geehrter Dr. Stepahn Eisel,

Bierproduzent Dr. A. H. Heineken hat 1992 Überlegungen zur Neugliederung von Europa angestellt und bei verschiedenen Universitäten eine Studie mit dem Titel "The United States of Europe (A Eurotopie? (Eurotopia))" in Auftrag gegeben.

Die Idee, die hinter dem Vorschlag stand, war daß Europa internationalem Frieden, der Sicherheit und der Wirtschaft am besten dient, wenn es in kleinere Regionen mit mindestens 5 Millionen und höchstens 10 Millionen Einwohnern aufgeteilt wird. Dabei sollten aber historische und ethnische Gesichtspunkte berücksichtigt werden, um landsmannschaftliche Verbindungen nicht zu stören.

Brüssel, Straßburg & Luxemburg entscheiden dann über die Außen-, Verteidungs- und Umweltpolitik und die damit überflüssig gewordenen Nationalstaaten werden endlich überwunden.
Gemäß dem bewährten Subsidiaritätsprinzip ist die Ebene darunter die der Regionen: Lombardei, Franken, Katalonien, Flandern, Burgund, Rheinland ...

Was werden Sie tun, um ein solches bürgernahes Europa der Regionen voranzutreiben und die Nationalstaaten zu überwinden?

sonnige, neugierige Vormittagsgrüße aus der Bonner Fußgängerzone sendet Ihnen
Martin Nieswandt

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Nieswandt,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage zur europäischen Einigung.

Der Begriff „Vereinigte Staaten von Europa“ wurde von dem französischen Schriftsteller Victor Hugo (1802 bis 1885) zum ersten Mal erwähnt und von Winston Churchill in seiner berühmten Zürcher Rede 1946 konkretisiert.

Ich persönlich bin ein begeisterter Verfechter des europäischen Einigungsprozesses, den ich insbesondere mit den Namen Konrad Adenauer und Helmut Kohl verbinde, und könnte mir noch weitere Schritte einer tiefer gehenden Integration vorstellen. Daher halte ich die „Vereinigten Staaten von Europa“ für ein plausibles und langfristiges Ziel des europäischen Einigungsprozesses. Entscheidend ist dabei für mich vor allem eine weitergehende Demokratisierung der europäischen Entscheidungsstrukturen – die durch den Vertrag von Lissabon bereits wesentlich verbessert werden – und ein föderal und subsidiär organisierter Aufbau.

Zur weiteren Information meiner Vorstellungen möchte ich Sie gerne auf meine europapolitischen Aufsätze und Reden verweisen, die Sie sich auf meiner Homepage unter http://www.stephaneisel.de anschauen können.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Stephan Eisel