Frage von Andreas L. • 12.02.2025
Was möchten Sie für Erwachsene mit Lese- und Schreibschwierigkeiten tun, um ihren Alltag zu erleichtern und attraktive Weiterbildungsangebote zu schaffen?

Antwort von Stella Finke Volt • 19.02.2025
Vielen Dank für Ihre Frage! Erwachsenen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten geht es oft darum, ihren Alltag zu meistern und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, ohne sich stigmatisiert oder ausgeschlossen zu fühlen. Um wirklich passgenaue Lösungen zu finden, halte ich es für wichtig, direkt mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen und ihre tatsächlichen Bedürfnisse und Wünsche zu verstehen.
Auf Grundlage dieser Gespräche könnten wir folgende niedrigschwellige und konkrete Maßnahmen entwickeln:
- Flexible Lernangebote: Niedrigschwellige, praxisorientierte Kurse, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen, zum Beispiel kurze, modulare Online-Kurse oder lokale Angebote, die zu flexiblen Zeiten stattfinden.
- Peer-Unterstützung: Programme, bei denen Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten von anderen Betroffenen lernen können. Dieser Austausch auf Augenhöhe schafft Vertrauen und reduziert das Gefühl der Isolation.
- Barrierefreie Informationsangebote: Behörden und öffentliche Stellen sollten Informationsmaterialien in einfacher Sprache und in verschiedenen Formaten (Audio, Video, Bildunterstützung) bereitstellen, damit alle Menschen Zugang zu wichtigen Informationen haben.
- Integration in den Arbeitsmarkt: Es ist wichtig, dass Arbeitgeber für die besonderen Herausforderungen von Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten sensibilisiert werden. Hier könnten spezielle Schulungen oder Beratungsangebote helfen, eine inklusivere Arbeitsumgebung zu schaffen.
Mir ist es wichtig, dass wir diese Maßnahmen so gestalten, dass sie wirklich in den Alltag der Betroffenen passen und ihre Selbstständigkeit sowie ihre Integration in die Gesellschaft fördern.