Sehr geehrter Herr Wetzel, der Asteroid YR4 könnte 2032 auf der Erde aufschlagen. Was werden Sie in den nächsten Jahren unternehmen, um die Gefahr abzuwenden? Herzliche Grüße

Sehr geehrter Herr S.,
Zunächst einmal ist festzuhalten, das die derzeit prognostizierte Wahrscheinlichkeit einer Kollision des Asteroiden YR4 mit der Erde bei ca. 2,3% liegt. Trotzdem müssen wir wohl auch in Zukunft immer mal wieder mit solchen Ereignissen rechnen. Daraus ergeben sich 2 Punkte:
1) Gefahrenabwehr
Wir werden uns für eine verstärkte internationale Zusammenarbeit im Bereich der Weltraumforschung und Asteroidenprävention ein. Wir werden sicherstellen, dass Forschung und Technologie zur Früherkennung und Abwehr von Asteroiden nicht nur von reichen Ländern genutzt werden, sondern global zugänglich sind. Dazu gehört auch die Unterstützung und Finanzierung von Programmen, die internationale Frühwarnsysteme entwickeln.
Außerdem wollen wir die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Raumfahrtorganisationen und unabhängigen Forschungseinrichtungen intensivieren, um innovative, nachhaltige Technologien zu entwickeln, die eine friedliche und umweltverträgliche Abwehr von Asteroiden ermöglichen. Dies könnte die Entwicklung von kinetischen Abwehrsystemen oder Gravitationstraktoren umfassen, die ohne gefährliche Nebeneffekte auskommen.
Darüber hinaus fordern wir eine Erhöhung der Mittel für Forschung auf diesem Gebiet und die Schaffung eines internationalen Netzwerks zur Überwachung von Asteroiden. Dies muss eingebunden werden in die umfassende Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft, die Technologien zur Klimawandelbekämpfung mit jenen zur Asteroidenabwehr kombiniert, um auf lange Sicht die Erde besser zu schützen.
2) Katastrophenschutz & Notfallplanung
Die Linke setzt sich für einen umfassenden Katastrophenschutzplan ein, der speziell auf die Gefahr eines Asteroiden-Einschlags abgestimmt ist. Dies würde eine detaillierte Notfallstrategie umfassen, um betroffene Regionen schnell zu evakuieren und lebensrettende Maßnahmen einzuleiten. Darüber hinaus müssen infrastrukturresistente Schutzsysteme entwickelt werden, um die Auswirkungen eines Einschlags zu minimieren.
Ein effektiver Katastrophenschutz muss auch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Ländern gewährleisten, um Ressourcen, Wissen und logistische Unterstützung schnell und effizient bereitzustellen. Wir fordern eine verstärkte Schulung der Zivilbevölkerung und der Notfallkräfte sowie die Entwicklung von Frühwarnsystemen, die noch präzisere Vorhersagen über den Eintritt eines Asteroiden-Ereignisses ermöglichen.
In einem solchen Fall ist es entscheidend, dass alle Menschen gleichberechtigt Zugang zu Schutzmaßnahmen erhalten. Besonders gefährdete Gebiete müssen frühzeitig mit Notunterkünften, medizinischer Versorgung und lebenswichtigen Ressourcen ausgestattet werden. Der Schutz der Menschen und der Planeten muss oberste Priorität haben – und das erfordert auch eine enge Zusammenarbeit auf internationaler Ebene.