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Steffen Much
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Frage von Sabine W. •

Frage an Steffen Much von Sabine W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Much,
Mich würde interessieren, wie Sie in Zukunft die Tagesmütter und Tagesväter im SHK unterstützen möchten. Wie bekommen wir eine gesetzliche Vertretungssituation, wie ist die Finanzierung bzw. Angleichung der Vergütung möglich, da in den letzten Jahren alle Erzieherinnen in Einrichtungen höher gestuft wurden? Wir sind staatlich anerkannte Erzieherinnen mit einer Arbeitswoche von mehr als 50 Stunden und bekommen 2,53 Euro pro Kind und Stunde. Keine Urlaubsbezahlung und keine Feiertage, obwohl die Politik genau weiß, dass wir abhängig selbständige Freiberufler sind. Wir können nicht selbständig Urlaub und Feiertage rausarbeiten. Die Poltik ruht sich bis heute darauf aus, dass wir eine Minderheit sind, aber ohne uns, kämen Ihre Betreuungsquoten ins Wanken.

Mit freundlichen Grüßen
S. W.
Tagesmutti

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DIE LINKE

Kindertagespflegepersonen leisten einen wichtigen Beitrag im Rahmen der frühkindlichen Bildung und Erziehung unserer Kinder und zur Absicherung eines flächendeckenden
Betreuungsangebots. Als Selbständige sind sie besonderen Belastungen unterworfen und wurden in ihrer sozialen Funktion lange vernachlässigt.
Obwohl die Kindertagespflege eine kommunale Aufgabe ist, hat die RotRotGrüne Koalition wesentliches unternommen, um die Stellung der Thüringer Kindertagespflegepersonen
zu verbessern. Erstmals wurde eine Tarifierung eingeführt und ins KiGa-Gesetz aufgenommen. Dafür erhalten die Kommunen seit dieser Legislaturperiode Geld vom Land.
Nach wie vor ist allerdings die Ausbildung in einem 200-Stunden-Programm ausreichend, um im Bereich Kindertagespflege beruflich tätig werden zu können. Diese Tatsache hat
derzeit einen nicht unerheblichen tariflichen Abstand zum Einkommen einer ausgebildeten Erzieherin an einer Kindertagesstätte zur Folge.
Die LINKE will in der nächsten Legislaturperiode weiter an der Verbesserung der Situation der Kindertagespflegepersonen arbeiten. So sollte unserer Meinung nach künftig die konkret durchlaufene Ausbildung Einfluss auf die tarifliche Eingruppierung haben. Weitere Probleme wie Urlaub, Vertretung etc. müssen gemeinsam mit den Kommunen diskutiert werden.
Für umfassende Lösungen müsste u.E. an Modellen gearbeitet werden, die letztlich aus der Selbständigkeit herausführen. Für Gespräche in diese Richtung sind wir offen.

Steffen Much