Frage an Steffen Bornfleth von Jan K. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Steffen Bornfleth,
nun hat unter Verantwortung von Andreas Geisel der Bau des IKEA und des Globus-BM in der Landsberger Allee seine Vollendung gefunden. Häßliche Brachflächen sind zu einem interessanten Einkaufsziel geworden.
Auf dem benachbarten Gelände strebt nun der stillgelegte Teil des AlleeCenters (MöbelMax, REWE) seinem Verfall entgegen. Was soll und was kann Ihrer Zielsetzung zufolge mit diesem Areal geschehen?
Sehr geehrter Herr Kowalski,
zunächst einmal danke für ihre Frage, die ich zugegebenermaßen sehr interessant finde, da ich selbst nur unweit davon entfernt wohne, und die Veränderung vom besagten Areal seit Jahren mitbekomme.
Gleichzeitig muss ich jedoch erklären, dass das von Ihnen beschriebene Gebiet zum Wahlkreis 3 gehört, wo die Piratenpartei keinen Direktkandidaten aufgestellt hat. Da sie sich nun aber an mich wandten, will ich mich gern mit Ihrer Frage auseinander setzen.
Um es ganz klar zu sagen: Die Piratenpartei Lichtenberg hat zu dem Gelände der Landsberger Allee 358 bisher keine Position bezogen, ich kann Ihnen daher nur meine persönliche Meinung mitteilen.
Grundsätzlich halte ich den Standort nicht geeignet für die Erweiterung der Einkaufsmöglichkeiten im näheren Umfeld. Das Gelände befindet sich dafür an einem aus meiner Sicht ungeeigneten Platz, denn Laufkundschaft gab es kaum, da diese überwiegend nördlich der Landsberger Allee wohnt und dort sehr gut mit Shoppingangeboten des täglichen Bedarfs in unmittelbarer Nähe ausgestattet ist. Auch ich war nur selten dort, da die Landsberger Allee schon aufgrund ihrer Breite physisch und mental eine sehr starke Trennlinie darstellt.
Letztlich wurde jedoch das Aus des Areals politisch beschlossen, als klar wurde, dass unmittelbar daneben IKEA bauen will - und gebaut hat.
Meiner Meinung nach sollte auf dem Gelände entweder eine Ergänzung von Einkaufsmöglichkeiten entstehen, die neben IKEA und Globus ein weiteres Angebot darstellen, welches aber, ähnlich wie IKEA, weit über die Grenzen des Bezirkes hinaus wirkt. Supermärkte, Billigdiscounts o.ä. haben wir in unserem Bereich bereits ausreichend ohne erst über die Landsberger Allee zu müssen. Also eher solches Gewerbe zulassen, wofür auch Menschen aus Marzahn oder Friedrichshain kämen, oder zwischenstoppen. Wichtig ist hier, das bereits frühzeitig über solche Planungen informiert wird, um nicht den Unmut der umliegenden Anwohner zu provozieren, wie es beim Globusmarkt der Fall war und eine, für mich zweifelhafte Abstimmung initiiert wurde, da „das Kind bereits im Brunnen lag“.
Sollte es kein geeigneten Interessent für das Areal geben, kann man dieses auch völlig umwidmen und als Gewerbeflächen anbieten, die nicht unbedingt auf Laufkundschaft angewiesen ist, z.B. Versand- Internetfirmen, Versicherungsbüros für Interna oder auch Callcenter. Wichtig ist hierbei jedoch Transparenz und eine klare Linie in der Zielsetzung für die künftige Entwicklung des Areals die die Bevölkerung jederzeit über den aktuellen Sachstand informiert und die Möglichkeiten zur Mitsprache anbietet und berücksichtigt .
Ich bedaure, ihre Frage nicht abschließend beantworten zu können, gleichzeitig kann ich ihnen aber versichern, dass die Piraten Lichtenberg sich für eine transparente Politik eben auch in der städtebaulichen Entwicklung des Bezirks einsetzen werden. Bedauerlicherweise fällt jedoch nicht jede Maßnahme, die im Bezirk durchgeführt wird, auch in dessen Zuständigkeit (siehe z.B. Rekonstruktion der Brücke am S.Bf. Hohenschönhausen - allein dort gab es drei Zuständigkeiten)
Grundsätzlich will auch ich als Anwohner, dass das Gelände wieder sinnvoll genutzt wird und nicht weiter dem Verfall preisgegeben wird.
Mit freundlichem Gruß
Steffen Bornfleth