Frage an Steffen Bilger von Magnus O. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Steffen Bilger,
Ich möchte Sie Frage wie Sie zu dem Gesetzentwurf des "Cannabiskontrollgesetz"von den Grünen stehen. Die Cannabisprohibition ist meiner Meinung nach gescheitert. Der Kosum steigt immer weiter an. Dies zeigt, dass eine Prohibition niemanden von dem Konsum von Cannabis abgehalten wird. Gleichzeitig gibt es keinen Jugendschutz auf dem Schwarzmarkt. Dies führt zu immer jüngeren Konsumenten. Auch schadet ein "gesunder" Cannabiskonsum weiniger der Gesundheit, als der Tabak- und der Alkoholkonsum. Ein weiteres Problem sind weit verbreitete Streckmittel auf dem Schwarzmarkt, welche extrem Gesundheitsschädlich sind, wie Blei, Schimmel oder auch Sand. Machen sie dieser Ungerechtigkeit ein Ende!
Sehr geehrter Herr Ott,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Cannabiskontrollgesetz der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Ich habe, wie auch die CDU/CSU-Fraktion, zum Thema Legalisierung von Cannabis einen etwas anderen Standpunkt als der Gesetzentwurf. Grundsätzlich sind wir gegen die Verharmlosung, Liberalisierung und Legalisierung von Drogen, weil der erleichterte Zugang zu Drogen erst recht zum Konsum verleitet. Cannabis ist keine Spaßdroge und die Zahl der Menschen, die Cannabis konsumieren, ist weiterhin besorgniserregend hoch. Vor diesem Hintergrund ist der Gesetzentwurf der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen abzulehnen.
Nicht nur der Dauerkonsum, sondern bereits die Einnahme geringer Mengen von Cannabis ist gesundheitsschädigend und sollte daher vermieden werden. Dies belegen Studien namhafter Wissenschaftler aus dem In- und Ausland. Selbst eine geringe Dosis kann schwerwiegende Angststörungen und in der weiteren Folge Realitätsverlust, Entpersonalisierung, Schwindel und paranoide Angststörungen auslösen. Langfristiger Konsum kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen bis hin zur psychischen Abhängigkeit führen.
Besorgniserregend ist auch die mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesene Tatsache, dass Cannabis Einstiegsdroge für den späteren Konsum härterer Drogen ist. Jugendliche, die Cannabis rauchen, haben ein sechsfach höheres Risiko, später härtere Drogen zu konsumieren, als Jugendliche, die kein Cannabis zu sich nehmen. Auch das Problem des Gruppendrucks unter Jugendlichen, der durch eine Legalisierung verstärkt werden könnte, darf nicht ignoriert werden.
Selbstverständlich können auch der übermäßige Konsum von Alkohol und Nikotin gesundheitsschädigend sein, weshalb auch hier Präventionskampagnen – gerade für die Aufklärung Jugendlicher – notwendig sind. Allerdings rechtfertigt dieser Vergleich sicherlich keine Legalisierung von Cannabis.
Eine solche Legalisierung würde eine falsche Botschaft senden. Wir wollen, gerade für Jugendliche, ein klares Zeichen setzen und die Auswirkungen und Folgen von Cannabiskonsum auf keinen Fall durch eine Legalisierung verharmlosen.
Sollten Sie noch weitere Fragen haben, können Sie sich jederzeit wieder gerne bei mir melden.
Mit freundlichen Grüßen
Steffen Bilger