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Stefanie Klinge
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Frage von Peter A. •

Frage an Stefanie Klinge von Peter A. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Klinge,

Sie haben vielfältige Erfahrung in der Elternvertretung an Schulen und im Kreiselternrat gesammelt. Daher interessiert mich besonders: Wie wollen Sie Demokratie an Schule stärken? Sollen Elternvertreter (wie bereits in Niedersachsen und Baden-Württemberg) zukünftig an Zeugniskonferenzen teilnehmen? Sollen Eltern an der Entwicklung des pädagogischen Konzepts und der Auswahl von Lehrkräften (wie etwa in NRW) beteiligt werden? Unterstützen Sie – analog zur Berichterstattung des Ombudsmanns für Schülervertretungen - einen jährlichen Bericht zur Elternmitwirkung an Schule (etwa durch die Referentin für Elternräte am SIZ)? Wie werden Eltern (sowie Schüler/-innen und Lehrkräfte) an der Weiterentwicklung des Schulentwicklungsplans (SEPL) beteiligt? Wie sollte die Beteiligung von Eltern an den Schulinspektionen weiterentwickelt werden?

Mit freundlichen Grüßen

Peter Albrecht

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Albrecht,

ich danke Ihnen für Ihre Fragen. Demokratie an Schulen ist wichtig, aber sie erschöpft sich nicht im Schaffen von Rechten. Sie muss auch gelebt werden - im Umgang der einzelnen Gruppen miteinander und in der Umsetzung dieser Rechte. Ich weiss, dass Elternkammer und LI viel tun, um die Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Rechte zu unterstützen, aber gerade bei den Schulinspektionen zum Beispiel hat sich im nach hinein gezeigt, dass viele Eltern die Fragebögen nicht ausgefüllt haben und so auf ihre Mitwirkung verzichtet haben.
Die Frage nach der Beteiligung von Eltern an Zeugniskonferenzen ist für mich ein zweischneidiges Schwert. Ich glaube nicht, dass man das Problem der Begünstigungs- bzw. Benachteiligungsvorwürfe so lösen kann und für die Information zum Klassenstand haben wir das Anhörungsrecht der Klassenelternvertreter vor der Zeugniskonferenz. Ich würde gerne abwarten, ob die neu eingeführte Regelung der Lernentwicklungsgespräche hier Abhilfe schafft. Ich denke, die Struktur, die nicht nur eine Darlegung des Leistungsstandes, sondern auch Ziel- und Leistungsvereinbarungen vorsieht, stärkt das Informationsrecht der Eltern. Eltern sind schon jetzt über die Schulkonferenz und den Findungsausschuss am pädagogischen Konzept und der Auswahl der Lehrkräfte beteiligt. In wie weit Elternräte darüber hinaus Einfluss an ihrer Schule nehmen können, hängt auch zu einem großen Teil davon ab, wie sie sich selbst definieren und welches Verhältnis sie zu ihrer Schulleitung haben. Als neues Instrument, das Einfluss auf pädagogische Konzepte haben wird, kommt jetzt die Regionale Bildungskonferenz hinzu. Einen jährlichen Bericht zur Elternmitwirkung halte ich für überlegenswert. Er könnte dazu beitragen, dass besser deutlich wird, ob das Problem in der Umsetzung der bestehenden Regelungen oder in den Regelungen selbst liegt.
Zur Beteiligung von Eltern, Lehrern und Schülern am Schulentwicklungsplan könnte ich mir eine Kopplung an die Regionalen Bildungskonferenzen vorstellen. Schließlich sollen hier ja Konzepte für lebenslanges Lernen erarbeitet werden.
In Bezug auf die Schulinspektionen bin ich momentan eher zögerlich, was weitere Veränderungen angeht. Wenn man an zu vielen Stellschrauben gleichzeitig dreht, ist hinterher schwer auszumachen, was die Veränderung (zum Guten wie zum Schlechten) bewirkt hat. Ich denke, wir sollten hier eher schauen, wie Eltern die vorhandenen Beteiligungsmöglichkeiten besser nutzen können. Nach den abschließenden Berichten halte ich sie noch nicht für ausgeschöpft.
Elternrechte stärken heißt für mich auch sich konsequent für ihre Umsetzung einzusetzen. Aber wem erzähle ich das? Die Elternkammer hat da mit Ihnen und Sabine Lewerenz-Kollemann zwei sehr kompetente Leute an der Spitze.

Herzlichst Ihre

Stefanie Klinge