Sehr geehrter Herr Seidler, wie stehen Sie zum Bau der A20 sowie generell zu einer Mobilitätswende und zu Onshore-Windenenergie? Herzlichen Dank.
Wir befürworten den Ausbau der A20 mit westlicher Elbquerung um die Metropole Hamburg auch bei der Luftverschmutzung wegen des vielen Verkehrs zu entlasten. Dennoch setzt sich der SSW für eine Verkehrswende ein. Damit der CO2-Ausstoß im Verkehrssektor gesenkt werden kann, brauchen wir eine konsequente Verkehrswende. Dies kann durch Verkehrsverlagerung und -vermeidung, Effizienzsteigerung bei allen Verkehrsträgern und stärkeren Einsatz von Elektromobilität erreicht werden. Ziel muss es sein, die Modernisierung der Bahn (inklusive der Schienenfahrzeugflotte) voranzutreiben. Es gibt einen Bedarf für einen verlässlichen Deutschlandtakt (positives Beispiel ist die Schweiz), damit das Reisen mit der Bahn komfortabler und attraktiver wird. Dazu gehören auch preiswerte Tickets. Nur so werden die Passagierzahlen kontinuierlich steigen.
Wir wollen, dass der Ausbau der Photovoltaik und der Windenergie im ganzen Bundesgebiet stärker vorangebracht wird. Um ein klimaneutrales Energiesystem bis 2035 sicherzustellen, ist der Ausbau von Wind- und Solarenergie in der Größenordnung von mindestens 25 Gigawatt pro Jahr nötig. Für die Akzeptanz bedarf es einer stärkeren Beteiligung der Anwohner*innen und der Kommunen am Betrieb dieser Anlagen im Sinne einer Bürger*innen-Energie. Der SSW setzt bei der Windenergie vor allem auch auf Offshore-Windenergie. Wir wollen, dass der Bund mehr Zuschüsse zur Verfügung stellt, um den Ausbau der Offshore-Windenergie in Nord- und Ostsee voranzubringen. Hierbei müssen die ökologischen Belastungsgrenzen von Nord- und Ostsee berücksichtigt werden.