Frage an Stefan Scheffold von Sonja H. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Dr. Scheffold,
die CDU u. a. treten für eine Ganztagesbetreuung ein.
Könnten Sie genau beschreiben, wie der Ablauf für ein ganztags betreutes Kind bzw. einen Jugendlichen konkret ablaufen würde.
Wie wird die Betreuung durchgeführt (welche Voraussetzungen haben die Betreuer/innen, wieviele Personen sind beteiligt, was wird unternommen, wie gestaltet sich eine Ruhepause für einzelne oder sind über den ganzen Tag verteilt alle Kinder zusammen)?
Wie groß sollen/dürfen die Gruppen höchstens sein, in denen die Kinder betreut werden?
Wer finanziert die Mahlzeiten?
Wie soll die Ganztagesbetreuung aussehen im Krankheitsfall?
Können die Eltern noch mitentscheiden oder Einfluss bei der Gesaltung einer Ganztagesbetreuung?
Worin sehen Sie die Vorteile für die Kinder bei einer außerhäuslichen Fremdbetreuung gegenüber der Betreuung durch die eigenen Eltern?
Mit freundlichen Grüßen
Sonja Honold
Sehr geehrte Frau Honold,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich spüre Ihre Skepsis gegenüber der ausserfamiliären Betreuung. Ich bin selbst Vater von drei jüngeren Kindern. Wir erziehen und sorgen für unsere Kinder in der Familie, weil meine Frau und ich dies für wichtig erachten, obwohl meine Frau Apothekerin ist und auch voll berufstätig sein könnte (in Teilzeit geht sie ihrem Beruf nach).
Ich halte daher die Betreuung ausserhalb der Familie für die nur zweitbeste Lösung. Aber ich muss als Politiker zur Kenntnis nehmen, dass in vielen Familien beide Ehegatten berufstätig sein wollen oder müssen (um genügend zu verdienen). Ihnen muss ich ein Angebot machen, weil andernfalls ein möglicherweise bestehender Kinderwunsch nicht realisiert wird bzw. werden kann. Dabei meine ich, dass die CDU eine vernünftige Lösung vorschlägt:
keine flächendeckende und an jeder Schule eingerichtete Ganztagesschule, sondern nur dort wo örtlich von den Kommunen ein Bedarf festgestellt wird. An der Schule einer meiner Töchter kam beispielsweise eine Betreuungsregelung nicht zustande, weil dies von den Eltern gar nicht nachgefragt wurde. Ich gehe davon aus, dass dies vor allem ländlichen Raum häufiger der Fall sein kann, weil dort familiär für die Kinder gesorgt wird.
In den Ballungsräumen und grösseren Städten kann es dagegen bereits anders aussehen.
Mit freundlichen Grüssen
Stefan Scheffold MdL