Frage an Stefan Sandmann von Wolfgang G. bezüglich Soziale Sicherung
Wahl 2014 – Thüringer Landtag
Sehr geehrte Herr Sandmann,
die Landtagswahl steht vor der Tür und die Parteien bilden in ihren Wahlprogrammen relevante (oder auch nicht) Wahlkampfthemen ab.
Mich als ilmenauer Einwohner bewegt das Problem des Notstandes in der medizinischen Versorgung sehr.
Aber ich denke, Ihnen sind sicher die untragbaren Zustände bei der ärztlichen Versorgung im Ilmkreis Ilmenau bekannt.
Die derzeitige Situation stellen sich beim Normalversicherten so dar:
Allgemeine Ärzte / Hausärzte:
Terminvergabe bei vielen Ärzten nicht möglich, Wartezeiten bei Praxisöffnung > 1 Std.
Keine Hausbesuche bei den meisten Ärzten.
Keine Aufnahme von Neupatienten.
Teilweise Verweigerung von Behandlung (Arbeitüberlastung).
Augenärzte, Orthopädie, HNO, Hautarzt: ähnliche untragbare Situation.
Wie sieht aus Sicht der Lokalpolitiker die Auflösung dieser für die Bevölkerung untragbaren Zustände aus ? Wichtig wäre es zu erfahren, wann sich etwas ändert und vor allem was bis dahin geschieht. Wann erhält der Ilmkreis (Ilmenau) eine angemessene medizinische Versorgung ?
Neben der ärztlichen Versorgung krankt auch die Pflegeversorgung. Die Suche nach einem Kurzzeitpflegeplatz für pflegbedürftige Angehörige stellt einen Kraftakt dar.
Wann geschieht hier etwas ?
Es wäre für mich interessant zu erfahren, wie sich die SPD eine Lösung dieser Problematik vorstellt. Und vor allem, wann etwas geschieht.
MIt freundlichen Grüßen
Wolfgang Gauger
Sehr geehrter Herr Gauger,
die SPD in Ilmenau hat sich sofort nach bekannt werden der kritischen Situation (9 fehlende Haus- und Fachärzte) um Verbesserung bemüht. Wir hatten am 22.7.2014 Frau Dr. Rommel (Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung) und Herrn Dressel (Geschäftsführer der TK Thüringen) zu Gast in Ilmenau und haben mit beiden gemeinsam nach Lösungen gesucht. Der südliche Ilm-Kreis soll jetzt Modellregion für Thüringen werden.
Mit verschiedenen Maßnahmen wird dem Haus- und Fachärztemangel ab sofort im südlichen Ilm-Kreis begegnet:
- Stiftungspraxen werden hier in der Region durch die KV gefördert und zur Verfügung gestellt
- Das Schwester Agnes Modell wird für unsere Region getestet, mobile Schwestern entlasten die Ärzte
- Stipendien für Studienplätze werden ausgegeben, um die Ärzte nach dem Studium an die Region zu binden
- Bürokratie in den Praxen soll abgebaut werden, die KV und die Kassen entlasten die Praxen bei Bürotätigkeiten
In der Pflege wird durch den Einsatz mobiler Betreuungskräfte und dem Neubau von Pflegeheimen der demographischen Entwicklung Rechnung getragen.
Die SPD ist sowohl im Stadtrat, als auch im Kreistag an einer flächendeckenden Versorgung interessiert. Sollte ich das Direktmandat für den südlichen Ilm-Kreis erhalten, werde ich mich auch im Landtag für unsere Region und den Haus- und Fachärztemangel einsetzen.
Mit sozialdemokratischen Grüßen
Stefan Sandmann