Stefan Kunath
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Frage von Halvor K. •

Verkehrswende wirklich für alle?

Sehr geehrter Herr Kunath,

die LINKE hat heute (15.9.) auf dem Bahnhof in FW Fahrradsättel mit Überzügen "Verkehrswende für alle" versehen.
Auffällig war dabei, daß alters- und behindertengerechte Fahrräder (also solche mit 3 Rädern) aus dieser Aktion ausgespart wurden.
Dies ist um so auffälliger, als die Landesregierung vor einigen Jahren (als die LINKE noch an ihr beteiligt war) das Verbot der Mitnahme von alters- und behindertengerechten Fahrrädern in den Zügen des VBB gegenüber dem Landesbehindertenbeauftragten mit den fadenscheinigsten Begründungen rechtfertigte.
(Bis heute besteht das Verbot fort.)
Ich frage Sie daher, warum alters- und behindertengerechte Fahrräder von der Aktion der LINKEn ausgeschlossen wurden.
Heißt das, die LINKE will eine Verkehrswende für alle AUßER alte und behinderte Menschen?
Wie stellt sich die LINKE und Sie persönlich eine Verkehrswende vor, von der von vornherein Menschen wegen ihres Gesundheitszustandes ausgeschlossen werden?

MfG H. K.

Stefan Kunath
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Halvor K.,

ich kann mich gerne mit den Fürstenwalder Genoss:innen in Verbindung setzen. Wir wollen eine Verkehrswende für alle, selbstverständlich auch für ältere und eingeschränkte/behinderte Menschen. Barrierearme Zugänge zum ÖPNV beispielsweise sind mir wichtig. Umso ärgerlicher finde ich den aktuellen Flickenteppich bei Bahnsteig- und Fahrzeugeinstiegshöhen, was sich schon bei einer einfachen Fahrt mit RE1 sehr deutlich zeigt.

DIE LINKE und ich streiten für eine konsequente Verkehrswende mit herausgehobener Funktion des Öffentlichen Personenverkehrs. Der muss von allen Menschen nutzbar sein, weswegen der Ausbau von Bus und Bahn immer barrierearm erfolgen muss. Das gilt für Fahrzeuge, Bahnhöfe und vielem mehr. Des Weiteren wollen wir das Kritierium der Barrierefreiheit zu einem zwingenden Kriterium aller öffentlicher Ausschreibungen machen.

Von daher kann ich mir auch nicht vorstellen, dass diese Fahrräder bewusst ausgelassen wurden.

Mit freundlichen Grüßen,
Stefan Kunath