Frage an Stefan Engel von Anna B. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sie haben vor kurzem eine Broschüre zu neuimperialistischen Ländern veröffentlicht. Was hat es damit auf sich?
Diese Broschüre unter dem Titel „Über die Herausbildung der neuimperialistischen Länder“ ist während des Wahlkampfs erschienen, weil sie viele Wurzeln der heutigen Weltlage aufdeckt und auch eine entsprechende Antwort auf verschiedene Fragen gibt. Warum gibt es heute so viele Kriege? Warum gibt es eine zunehmende nationalistische, chauvinistische, neofaschistische Entwicklung in vielen Ländern der Welt? Warum verschärft sich der internationale Konkurrenzkampf? Warum verschärft sich die globale Umweltkatastrophe? Das hat alles etwas damit zu tun, dass sich der Imperialismus erweitert hat. Es sind seit der Neuorganisation der internationalen Produktion eine ganze Reihe neuer imperialistischer Länder hinzugekommen wie zum Beispiel die Türkei, Saudi Arabien, Katar, Südkorea, Indien, Brasilien, Südafrika, Indonesien, Russland, China, Mexiko, Argentinien - die alle auf den Weltmarkt drängen und auch politisch an der Aufteilung der Welt teilhaben wollen. Das ist auch der Grund für die verschärfte Kriegsgefahr und die zunehmend nationalistischen und chauvinistischen Töne zum Beispiel aus den USA, aus Russland, aber auch der Türkei, Saudi Arabien oder Indien. Nur wer das Wesen des Imperialismus begreift, in dessen Länder heute inzwischen 2/3 der Menschheit leben, kann auch die Weltlage begreifen und eine richtige Außenpolitik durchführen. Für uns bedeutet Außenpolitik in erster Linie internationale Solidarität „Proletarier aller Länder vereinigt euch“ und ein breiter Zusammenschluss im antiimperialistischen Kampf.