Hallo Frau Lemke, wie stehen Sie persönlich zu den umstrittenen Positionen der Linken NRW Spitzenkandidatin Sara Wagenknecht bei den Themen Minderheitenrechte, Geschlechtsidentität, etc.?
Ich stimme in diesen Punkten nicht mit Sahra überein.
Das Recht auf Asyl ist das wichtigste Recht um Menschenrechte international zu verteidigen. Denn Menschen fliehen nicht grundlos, sondern vor Hunger, Armut und Gewalt. Jede*r hat das Recht sein Land zu verlassen und woanders ein besseres Leben zu suchen. Die Chancen im Leben eines Menschen sollen nicht von ihrem*seinem Pass abhängen. Dass an der europäischen Grenze Menschen sterben ist ein Verbrechen, das sofort gestoppt werden muss.
Ich finde es wichtig, dass wir ständig unsere eigenen Rassismen und Sexismen hinterfragen, denn das ist ein Teil des Weges zu einer Gesellschaft zu kommen, die weniger diskriminierend ist. Sprache ist ein Teil unserer Realität und auf eine inklusive Sprache zu achten, hilft uns Missstände zu erkennen und vor allem auch inklusiver zu denken. Daher ist gendern, auf Ableismen achten und rassistische Sprache zu verurteilen keine Marotte, sondern Teil eines Wandels.
Im Feminismus müssen immer auch Transmenschen ihren Platz haben. Auch der Geschlechtseintrag bei der Geburt sollte keinen Einfluss darauf haben wie diese Person später leben kann. Es sollte daher einfach und ohne ärztliche Gutachten möglich sein ihn zu ändern.
Diese Themen linker Politik schließen aber nicht aus sich um andere Themen zu kümmern, wie zu niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen, fehlende Grundsicherung und die zu niedrige Steuerlast von Reichen. Es sind keine Themen, die sich ausschließen, im Gegenteil: Sie gehören zusammen!