Sind Sie der Meinung, dass Deutschland, grade im Hinblick auf die derzeitige Lage und der Energiekriese, den Ausstieg aus der Atomkraft übereilt getroffen hat?
Guten Tag Frau S.,
vielen Dank für Ihre Frage. Bis erneuerbare Energien die etablierten fossilen Energieträger wie Kohle und Öl ersetzen können, benötigen wir eine sogenannte Brückentechnologie, die Versorgungslücken verlässlich schließt. In Deutschland sollte dies Gas sein; einige andere Industrienationen setzen auf Atomenergie. Durch die aktuelle Gasknappheit müssen wir ideologiefrei pragmatische Lösungen suchen.
Die FDP fordert einen temporären Weiterbetrieb der verbliebenen Atomkraftwerke mit neuen Brennstäben. Die hohen Strompreise belasten Verbraucher und Unternehmen. Einer der Gründe dafür ist die Gasverstromung. Das treibt die Preise von Gas und Strom. Der vorübergehende Weiterbetrieb der drei verbliebenen deutschen Kernkraftwerke (KKW) über den 31. Dezember 2022 hinaus würde die Gasverstromung reduzieren und einen zentralen Beitrag zur Sicherheit der Stromversorgung liefern.
Außerdem wollen wir die Erforschung der Fusionsenergie als saubere und risikoarme Zukunftstechnologie intensivieren. In neuen und sicheren Technologien der Kernspaltung (z.B. Small Modular Reactors (SMR) und Flüssigsalzreaktoren) sehen wir weitere Chancen. Diese Technologien könnten mittel- bis langfristig die erneuerbaren Energien flexibel ergänzen und so eine unabhängige, verlässliche und klimafreundliche Energieversorgung in Deutschland sichern.
Links zum Thema:
https://www.fdp.de/energie-fuer-deutschland
https://fdp-nds.de/unabhaengige-energieversorgung-sichern-potenziale-im-land-nutzen
Mit freundlichen Grüßen
Sonja Maria Lehmann
(FDP-Kandidatin Wahlkreis 22)