Frage an Sonja Biermann-Hirth von Bert S. bezüglich Verkehr
Sind Sie für den Bau/Weiterbau der A 44?
Sehr geehrter Herr Schnabel,
Im aktuellen Fall der A44 - „ein verkehrspolitischer Dinosaurier" - sehe ich die Vorgehensweise des BUND als überzeugende Alternative an. Ich unterstütze hierbei, wie der AVN und BUND den Ausbau der Bundesstraße 7 mit Ortsumgehungen und die Durchsetzung eines Durchfahrtsverbots für LKW ab 3,5 Tonnen die nicht im Werra-Meißner-Kreis beheimatet sind, durchsetzen will.
Den Aus/Weiterbau der A44 lehne ich ab.
Ich stehe für eine lebenswerte Umwelt und den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen sowie für eine ökologische, nachhaltige und gerechte Nutzung der Ressourcen. Dies ist untrennbar von der sozialen Gestaltung unserer Gesellschaft.
Auf Hessens Straßen nimmt der Verkehr ständig zu. Dies gilt ganz besonders für das Transportwesen. Eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene hat deshalb für mich eine hohe Priorität. Das steht auch ganz besonders im Einklang mit der Forderung der Fraktion DIE LINKE im Bundestag: „Bürgerbahn statt Börsenwahn, Hände weg von der Bahnprivatisierung." Die Privatisierung würde unweigerlich zu einer drastischen Reduzierung des Schienennetzes führen und damit eine stärkere Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene verhindern.
Eine Stärkung der Binnenschifffahrt gehört natürlich ebenso zu unserem Konzept Die Linke wird sich für die Änderung der Raumordnungsplanung im hessischen Landtag einsetzen, um Wohngebiete vor lärmbelastenden Fernverkehrsstraßen zu schützen.
Wir brauchen:
Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe zur Verhinderung unsinniger und vermeidbarer Transportfahrten,neue Logistikkonzepte undintegrierte Mobilitätskonzepte, um den Umstieg des Berufs- bzw. Freizeitverkehrs auf den ÖPNV zu ermöglichen.
DIE LINKE. Hessen steht den immer wiederkehrenden Forderungen nach Straßenneubau als hauptsächlichem Lösungsansatz für die wachsenden Verkehrsprobleme sehr kritisch gegenüber. Auf der anderen Seite darf nicht vergessen werden, dass unter der jahrzehntelangen falschen Verkehrspolitik Menschen inzwischen ganz konkret leiden. Es gibt eine Vielzahl von Städten und Gemeinden, die in unerträglicher Weise von Lärm, Abgasen und Feinstaub belastet sind.
Diese Menschen haben ein Recht auf schnelle Hilfe! Hier dürfen die Betroffenen nicht mit Verkehrskonzepten vertröstet werden, deren Ergebnisse frühestens bei den Urenkeln ankommen. Hier müssen wir mit durchdachten, umweltschonenden Übergangslösungen unnötige „Flächen-betonierungen" auf der einen Seite und auf der anderen Seite das Hinnehmen der Belastung der Anwohner verhindern.
Maßstab unseres Handels muss eine Optimierung der bestmöglichen Lebensqualität, der von Verkehrsplanungen betroffener Menschen sein. Dieses Handeln darf aber nicht bedeuten, dass Ökologie und deren Nachhaltigkeit aus dem Auge verloren wird!
DIE LINKE. steht dafür, notwendige Reformen zur Diskussion zu stellen, gerade auch im Bezug auf Verkehrs und Umweltpolitik. Wir brauchen in Hessen einen Politikwechsel. Denn mit der Stimme für DIE LINKE ist eine bessere Zukunft auch in Hessen möglich!
Mit freundlichen Grüßen
Sonja Biermann-Hirth