Simon Roger
AfD
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Frage von Nickl H. •

Frage an Simon Roger von Nickl H. bezüglich Finanzen

Sie waren von 2005 bis 2010 bei der Commerzbank als Bankdirektor tätig. 2007 fand die Lehman-Krise statt im Zuge dieser Krise wurde auch die Commerzbank stark getroffen und konnte nur aufgrund Staatssubventionen ("Steuerzahler-Gelder") gerettet werden.

Auf Plakaten der AfD steht: "Wer heute Banken rettet, schlachtet morgen Ihr Sparschwein" oder "Die Griechen leiden. Die Deutschen zahlen. Die Banken kassieren."

Meine Frage lautet daher: Sind Sie, Herr Roger, glaubwürdig? Woher kommt auf einmal ihr Sinneswandel?

Bei weiterer Betrachtung ihrer Vita kommt mir ein Verdacht auf:

Nach ihrer äußerst erfolgreichen Zeit bei der noch erfolgreicheren Commerzbank (betriebsbedingte Kündigung?) drehten Sie das große Rad und wurden von 2010 bis 2011 Geschäftsführer der Swiss Street Capital in Frankfurt a. M..

Danach ein weiterer Studium:
2011 bis 2012 Studium an der Universität St. Gallen (1 Jahr Studium??) mit Diplom in "Management Erneuerbarer Energien".

Und jetzt??? Landtag vielleicht???

Mein Verdacht lautet daher: Ein Ex-Banker auf der Suche nach der Zukunft macht sich den Wähler zum nützlichen Ochsen?

Gerne dürfen Sie hier bei Abgeordnetenwatch meinen Verdacht plausibel widerlegen.

Antwort von
AfD

Sehr geehrte Frau Hot,

vielen Dank für Ihre Frage. Selbstverständlich kann ich nachvollziehen dass meine Historie als Bankmitarbeiter Fragen aufwirft. Allerdings ist genau diese Zeit der Grund warum ich jetzt bei der Alternative für Deutschland politisch aktiv bin. Ich war erst bei der Dresdner Bank und dann später bei der Commerzbank im Bereich des Anleihehandels und Anleihevertriebs tätig. Als Anleihehändler in der Dresdner Bank sah ich wie sich die Bankenkrise, dann die Finanzkrise und im Anschluss die Staatsschuldenkrise entwickelte. Nicht nur schockten mich die Mechanismen die zur Bankenkrise führten...viel mehr schockte mich dass die Investoren/Zocker und "Dilettanten" dann auch noch mit Steuergeldern gerettet wurden. Die "Bonibanker" die es, obwohl eine Vielzahl in London arbeitete, auch in Frankfurt gab bekamen weiter Boni und Investmentbanken machten gute Geschäfte indem sie "strukturierte Investments" die in den Bilanzen der Versicherungen, Investmentfonds und auch Kommunen schlummerten nach Ihrem Absturz "restrukturierten" und damit aus eigentlich toten Investments "Zombiepapiere" machten.

Dies empörte mich zutiefst und zeigte mir die Inkompetenz der Politiker auf. Seit dieser Zeit setzte ich mich immer intensiver mit den Themen Lobby, Politik, Eurorettungspolitik, EZB Zinspolitik etc. auseinander. Ich erkannte immer mehr dass die meisten Systeme bzw. "Lösungen" die die Politik umsetzte zumeist nicht nachhaltig stabil waren. Dies bestrifft übrigens viele Bereiche der Gesellschaft, wie Familienpolitik, Bildungspolitik, Europapolitik, Sozialpolitik etc.. Mit der Gründung der Alternative für Deutschland fand ich dann endlich eine Gruppe von engagierten Menschen die zum Beispiel den Begriff "gesunder Menschenverstand" wieder in den Mittelpunkt rückten. Dieser Begriff bedeutet eigentlich nur dass man versucht die Dinge zu verstehen...und wenn dies nicht sofort möglich ist fragt man nach...dieses Nachfragen scheint in unserer Politik nicht mehr stattzufinden...es ist den Politikern scheinbar peinlich nicht alles zu wissen...

Zu meinem Studium in St. Gallen können Sie gerne unter http://www.es.unisg.ch/de/programme/topics/general/general-management.php?k_id=250 nachschaun. Das Programm ergänzte meine Tätigkeit in der Finanzierung von Energieprojekten als Berater bei Swiss Street Capital.

Ihre Aussage sich den "Wähler zum Ochsen zu machen" finde ich insbesondere dem Wähler gegenüber etwas problematisch. Allerdings steht es Ihnen natürlich frei meine politische Arbeit weiter kritisch zu beobachten. Ich stehe für Transparenz und Klarheit und schäme mich keineswegs meiner Vergangenheit.

Simon Roger