Frage an Sigmar Gabriel von Bene F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Gabriel,
sie werden in mehreren Medien zitiert, die Umstände des Wechsels im Bundeswirtschaftsministerium von Herrn Glos zu Herrn Dr. zu Guttenberg als „Komödienstadl“ gewürdigt zu haben. Im Grundsatz möchte ich Ihnen hier nicht widersprechen. Wäre es einem Bundesminister der SPD, deren zweifelhafte Geschichte mit innerparteilicher Demokratie binnen Jahresfrist wir alle kennen (Rücktritt Kurt Beck, insbesondere aufgrund gezielter Indiskretionen aus SPD-Kreisen; Vorfälle in Hessen rund um Frau Ypsilanti; Vorfälle in Hamburg rund um Herrn Annen und Herrn Ilkhanipour), vor diesem Hintergrund aber nicht gut zu Gesicht gestanden, hätte er sich eines derartigen Kommentars enthalten?
Gestatten Sie des Weiteren freundlicherweise eine weitere Frage: Darf ich die berechtigte Hoffnung äußern, dass die SPD, sollte sie nach der nächsten Bundestagswahl weiterhin in einer „Großen Koalition“ der Regierung angehören („Rot-Grün“ sowie die „Ampel“ halte ich persönlich für ausgeschlossen, auch wenn Sie verständlicherweise in diese Richtung arbeiten), eine Art Generationenwechsel einläutet? Ich weiß sehr wohl um das "Nachwuchsproblem“ der SPD, würde mich aber, da meines Wissens sämtliche Bundesminister und (mit einer Ausnahme) parlamentarischen Staatssekretäre der SPD zum Zeitpunkt der nächsten Bundestagswahl mindestens 50 Jahre alt sein werden, als junger Student über ein paar weitere „frische Gesichter“ wie Frau Aigner oder Herr Dr. zu Guttenberg in absoluten Führungspositionen der Exekutive auch seitens der SPD freuen.
Hochachtungsvoll,
B. Farnk
Sehr geehrter Herr Farnk,
wenn man mich in einem Interview nach meiner Einschätzung einer politischen Entwicklung fragt, ist es eine Frage der Höflichkeit dieser Bitte zu entsprechen.
Des Weiteren werden Sie verstehen, dass ich im Februar 2009 nicht über die Zusammensetzung eines Kabinetts nach der Bundestagswahl im Herbst spekulieren möchte. Jedoch bin ich mir sicher, dass wir unter einem sozialdemokratischen Bundeskanzler Frank-Walter Steinmeier für ausreichend frischen Wind in der Bundesregierung sorgen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Sigmar Gabriel, MdB