Frage an Sigmar Gabriel von Jürgen N. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Gabriel,
meine Fragen richten sich an Sie als Abgeordneter wie auch als Bundesumweltminister:
Heute ist wieder einmal der Teufel los im Wendland, und die dortigen Widerständler haben meine volle Sympathie. Ihr Wahlkreis liegt pikanter Weise in dieser Region, deshalb müsste Ihnen das einhellige Anliegen der Bevölkerung dort im Widerstand gegen diese absonderliche Atommüllpolitik am Herzen liegen.
Meine Fragen:
- Können Sie verstehen, dass sich Bürger dagegen wehren, dass man ihnen ständig hochradioaktiven Müll vor der Haustür abstellt, obwohl sie ihn gar nicht verursacht haben und nicht für ihn verantwortlich sind?
- Welchen Sinn hat es, dass dieser Müll aus La Hague in Frankreich mit geradezu unglaublichem Aufwand und unter permanent-latentem Risiko nach Gorleben transportiert wird, um dort oberirdisch auf unabsehbare Zeit gelagert zu werden?
- Warum gilt hier das Verursacherprinzip nicht? Den Müll hat zu lagern, wer ihn verursacht hat. Ob er dort oberirdisch oder in Gorleben gelagert wird, macht das einen "Qualitätsunterschied"?
- Ist der horrende Aufwand dieser Transporte Bestandteil der Kalkulationen des "billigen" Atomstroms oder werden diese Kosten, wie so viele, einfach nur sozialisiert, um die privatisierten Gewinne attraktiver zu machen?
- Halten Sie für möglich, wahrscheinlich, verantwortbar, diesen Atommüll irgendwo unterirdisch zu lagern unter der unabdingbaren Voraussetzung, dass über Hunderttausende von Jahren keinerlei tektonische Bewegungen, Einbrüche von Wasser, Erdreich, Felsen und dergleichen zu befürchten sind? Anders gefragt: Muss nicht, weil derartige Garantien nicht gegeben werden können, der Müll auf ewige Zeit oberirdisch kontrollierbar gelagert werden?
Ich hoffe auf verstehbare Antworten, viel mehr aber hoffe ich auf ein baldiges Ende dieses Wahnsinns.
mfG
Jürgen Nellen
Sehr geehrter Herr Nellen,
jede e-Mail an mich wird von mir oder einem Mitarbeiter bzw. einer Mitarbeiterin
gelesen. Ihre Anregungen und Hinweise erreichen mich also in jedem Fall. Bitte
wenden Sie sich jedoch bei Fragen, die sich an mich in meiner Funktion als
Bundesumweltminister richten, an den zu diesem Zweck eingerichteten
Bürgerservice des Bundesumweltministeriums.
Die e-Mailadresse des Bürgerservice lautet: service@bmu.bund.de
Mit freundlichen Grüßen
Sigmar Gabriel, MdB