Frage an Sigmar Gabriel von Johannes B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Minister,
im Radio, Deutschlandfunk, Forschung aktuell, war Herr Professor Mojib Latif, bekannt aus dem Fernsehen - immer, wenn irgendwo der Wind stärker als der Wald ist - im Radio also war dieser Herr Professor für Meteorologie mit der Aussage zu hören, der Golfstrom habe einen historischen Niedrigststand erreicht.
Nach meiner Einschätzung, und hier widerspreche ich als Ozeanograph dem Meteorologen, ist dies nicht mehr mit gewöhnlichen Zyklen, wie sie die Hydrodynamik als Streubreite eines Turbulenzbandes kennt, zu erklären.
Vielmehr handelt es sich n. m. E. um den Beginn eines neuen Strömungsregimes, dem erhöhten Energiegehalt der Atmosphäre (incl. Ozeane) entsprechend.
M. a. W., der Golfstrom wird nach meiner Meinung auf nicht absehbare Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen. Daraus folgen unter Umständen lange Winter und verregnete Sommer mit insgesamt dramatisch verringerter Sonneneinstrahlung, eine Klimalage, wie sie ähnlich (jedoch erheblich kälter) historisch aus der kleinen Eiszeit bekannt ist. Die Atmosphäre über dem Nordatlantik enthält ja durch die erhöhte Temperatur deutlich mehr Wasser und somit mehr potentielle Wolken.
Andererseits ist auch denkbar, daß sommerliche Ostwinde polaren Ursprunges zu monatelangen sommerlichen Trockenperioden führen. Schließlich haben sich ja bisher die über dem Golfstrom entstehenden bzw. erhaltenen Tiefdruckgebiete in ihrer Drift nach Osten von Zeit zu Zeit wie ein Sperriegel vor diese trockenen Nordostwinde polaren Ursprunges gelegt und insbesondere Deutschland ein abwechslungsreiches und fruchtbares Klima beschert. Diese Sperrwirkung gegen die sommerliche Trockenheit könnte nun weggefallen sein.
Welche Vorbereitungen trifft die Bundesregierung, um diesen Eventualitäten zu begegnen?
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Buhlmann, Berlin, 21/05/2008
Sehr geehrter Herr Buhlmann,
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Mit freundlichen Grüßen
Sigmar Gabriel, MdB