Frage an Sigmar Gabriel von Andreas M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Gabriel,
als Ihr Gegenkandidat für die NPD in Wolfenbüttel/Salzgitter muß und will ich dieses demokratische Forum nutzen, weil eine echte Auseinandersetzung um Inhalte zwischen den verschiedenen Parteien im Wahlkampf nicht vorkommt.
Erklären Sie mir bitte, warum wir bei 14 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, einer hohen Arbeitslosenrate unter Ausländern jetzt die Zuwanderung nicht massiv stoppen? Die Wirtschaft nutzt Flüchtlinge als billige Arbeitskräfte aus, die für uns dann die Drecksarbeit machen müssen. Finden Sie das sozial und human? Sechs Millionen Deutsche suchen Arbeit und Sie verweigern sich einer Abschottung unserer Grenzen. Sie profitieren davon, daß Sie sich für solche Zusammenhänge in Medieninterviews vor den Menschen noch nicht rechtfertigen müssen.
Mit freundlichem Gruß
Andreas Molau
Sehr geehrter Molau,
auch wenn ich es schlimm finde, dass Sie für eine Partei kandidieren, die undemokratisch organisiert ist und sich massiv gegen die zentralen Freiheitsrechte unserer Verfassung wendet, will ich Ihre Fragen gern beantworten. Übrigens: Wenn Sie sich so sehr für die Deutschen einsetzen wollen, warum kandidieren Sie dann ausgerechnet für eine Partei, die die Freiheitsrechte der Deutschen (vor allem Artikel 1 - 20 unserer Verfassung) bekämpft?
Zwei kurze Antworten zu Ihren Fragen:
1.) Deutschland ist ein Land, dass sich den Menschenrechten verpflichtet fühlt. Deshalb bieten wir Menschen Schutz, die in ihrem Heimatland verfolgt werden. U.a. erwächst diese Tradition aus der Erfahrung mit den ideologischen Vorgängern Ihrer NPD. Leider haben während der Diktatur des Hitler-Faschismus viel zu wenig Deutsche ins Ausland flüchten können oder dort Aufnahme gefunden.
2.) Die von Ihnen geforderte Abschottung der Grenzen würde Millionen zusätzlicher Arbeitsloser in Deutschland produzieren. Schließlich sind wir ein exportorientiertes Land. Oder meinen Sie, andere Länder würden die Abschottung Deutschlands nicht mit der eigenen Abschottung beantworten?
In der Hoffnung, dass Sie niemals in einem Land leben müssen, dessen
Schicksal von Ideologien und menschenverachtenden Parolen abhängig wie
denen Ihrer Partei,
Ihr Sigmar Gabriel