Frage an Sigmar Gabriel von Ottmar S. bezüglich Umwelt
Stimmt es, dass man durch Energiesparen Energie sparen kann?
Nehmen Sie an, Bürger X schafft sein Auto ab und geht zu Fuß. Spart er damit Energie ein?
Das ist sehr fraglich. Denn er wird am Monatsende wegen Wegfalls seiner bisherigen Autokosten etwas Kleingeld in der Tasche haben. Für was gibt er dieses aus? Vielleicht für Blumen, einen Pullover oder einen Konzertbesuch?
Damit ist aber die Energieersparnis wieder verpulvert! Denn das Eingesparte wird wieder energiewirksam ausgegeben. Vielleicht verursacht die Produktion der Blumen, des Pullovers, der Konzertveranstaltung usw. mehr CO2 als die bisherigen PKW-Fahrten?
Auch wenn X das Geld zur Bank bringt, wird er nichts erreichen. Denn deren Kreditnehmer fragen damit Güter und Leistungen nach, die wiederum Energieverbrauch auslösen. Das gilt selbst bei einer Abschöpfung des Vorteils durch die Steuer, da die öffentlichen Hände ihre Ausgaben ebenfalls nicht so steuern können, dass keine Energie verbraucht wird: Die Investitionen, die Arbeitslöhne die Vorsorgeleistungen ... Alle generieren Energieverbrauch.
Was kann man also tun? Fahre ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, steigere ich sogar den Verbrauch. Denn der öffentliche Verkehr ist subventioniert. Ich spare einerseits Geld durch Inanspruchnahme der im Vergleich zum PKW billigeren Verkehrsmittel, gebe aber andererseits das entsprechend Gesparte wieder energiewirksam aus.
Wie kommt man aus dieser Energiefalle heraus?
Vielen Dank
p.s.: bitte verweisen Sie mich nicht an service@bmu.bund.de. Von dort bekommt man nämlich keine Antwort!
Sehr geehrter Herr Saikus,
jede e-Mail an mich wird von mir oder einem Mitarbeiter bzw. einer Mitarbeiterin gelesen. Ihre Anregungen und Hinweise erreichen mich also in jedem Fall. Bitte wenden Sie sich jedoch bei Fragen, die sich an mich in meiner Funktion als Bundesumweltminister richten, an den zu diesem Zweck eingerichteten Bürgerservice des Bundesumweltministeriums.
Die e-Mailadresse des Bürgerservice lautet service@bmu.bund.de
Mit freundlichen Grüßen
Sigmar Gabriel, MdB