Frage an Sigmar Gabriel von Kerstin R. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Gabriel,
Sie bezeichneten heute den Raketenbeschuss eines Militärflughafens in Syrien durch die USA als "nachvollziehbar". Auch mich bewegen die Fernsehbilder von den Opfern des Giftgasangriffs in Chan Scheichun sehr.
Ebenso wie die 116 Toten, davon 18 Kinder, welche bei Luftangriffen der US-Koalition in der Region Rakka ums Leben kamen ( http://www.n-tv.de/politik/Mindestens-33-Zivilisten-in-Syrien-getoetet-article19758787.html ). Ich unterstelle mal, dass es für die Toten unerheblich ist, auf welche grausame Weise sie getötet wurden.
Leider habe ich die Reaktion der Bundesregierung auf diese und ähnliche Meldungen übersehen. Deshalb möchte ich Sie an dieser Stelle darum bitten, sich dazu zu äußern, auf welche Weise es sich moralisch rechtfertigen lässt, dass die USA, welche selbst aktuell großes Leid unter der syrischen Zivilbevölkerung zu verantworten hat, nun im Namen der "süßen Babys" von Chan Scheichun mit Bomben gegen die syrische Armee in den Krieg eingreift? Nach meiner Meinung macht sich hier der Bock selbst zum Gärtner. Und Sie bzw. die Bundesregierung klatschen auch noch Beifall.
Eine Standardantwort oder eine Nichtbeantwortung werte ich einstweilen als Ratlosigkeit.
Freundliche Grüße
K. Runge