Frage an Sigmar Gabriel von Michael B. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Wirtschaftsminister Gabriel,
das US-Finanzministerium spricht davon, die deutschen Exportüberschüsse würden die weltweite "Finanzstabilität" angreifen.
Doch ist all das nicht Folge der Euro-Rettung?
Geld floss über Rettungspakete in die Euro-Krisenländer, dies ist ein Netto-Kapitalexport.
Glaubt man der Volkswirtschaftslehre, muss dieser Netto-Kapitalexport durch einen Güterstrom ausgeglichen werden.
der Gleiche Wert an Waren und Dienstleistungen muss dafür aus Deutschland in diese Länder abfliessen.
Es scheint, die Konsumenten in den Krisenländer haben durch die Rettungspakete zusätzliche Kaufkraft und kaufen in Deutschland ein.
Weniger Kaufkraft hingegen haben die Konsumenten in Deutschland, denen durch den Netto-Kapitalexport Geld entzogen wurde, sie konsumieren jetzt weniger in Deutschland und Europa.
Ergebnis: Deutschland ist Exportweltmeister - finanziert über die Rettungspakete.
Deutschland wird von seinen Partnern kritisiert, wir täten zu wenig für die Binnenkonjunktur.
Doch ist es nicht so, das wir weniger Geld für die Binnenkonjunktur haben, da wir vorher andere Länder mit Geld unterstützt haben?
Warum bekommt der deutsche Konsument nicht mehr Geld auf die Hand, damit er in den in den Euro-Krisenlädern mehr einkaufen kann, mehr Urlaub machen kann?
Helfen die Rettungspakete wirklich - die Wirtschaft in den Krisenländer springt nicht wirklich an - wir verschenken unsere Waren?
Wie soll die anstehende Rettung des italienischen Bankensystems ablaufen?
Möchte Italien einen Schuldenschnitt privater Gläubiger vermeiden, von Deutschland Geld?
Wäre nicht die Folge, das Deutsche in Italien weniger einkaufen, die italienische Wirtschaft weiter abstürzt?
mit freundlichen Grüßen,
Michael Baumeister