Frage an Sigmar Gabriel von Manuel B. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Gabriel,

von Ihnen stammt das Zitat: „Wir wollen Deutschland als digitales Wachstumsland Nummer 1 in Europa etablieren.“

Als Bundeswirtschaftsminister und Parteivorsitzenden der SPD frage ich Sie daher: wie können Sie einen Entwurf zulassen, wie er kürzlich von Frau Nahles vorgelegt wurde, indem sie freie IT-Berater und Freelancer grundsätzlich mal unter den Generalverdacht der Scheinselbstständigkeit stellt? [1]

Dies verunsichert sowohl Freelancer, die seit Jahren als freie IT-Berater und IT-Entwickler den verschiedensten Unternehmen erfolgreich bei der Digitalisierung ihrer Prozesse und der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle helfen und geholfen haben, als auch die Auftraggeber, die teilweise (und nicht nur in meinem Fall) laut darüber nachdenken, zukünftig keine oder nur noch in sehr dringenden Ausnahmefällen kurzfristige Personalengpässe und Kompetenzlücken durch Freelancer und freie IT-Experten schließen zu wollen.

Ich kann es irgendwo verstehen wenn Sie und insbesondere Frau Nahles hier einen möglichen Missbrauch bekämpfen wollen, der sicherlich in einigen Branchen existiert. Gerade der IT-Bereich ist jedoch so komplex und schnelllebig, dass es sich die wenigsten Unternehmen, die nicht gerade Konzerngröße erreicht haben, leisten können für alle denkbaren Technologien, Trends und Entwicklungen stets festangestellte IT-Fachkräfte zu beschäftigen.

Sollten Sie Ihre Aussage tatsächlich ernst meinen, bitte ich Sie eindringlich Ihre Arbeitsministerin entsprechend zu sensibilisieren, um es der Digitalbranche in Deutschland nicht noch weiter unnötig schwer zu machen. Der Fachkräftemangel in der IT trifft die Unternehmen bereits schwer genug.

Mit freundlichen Grüßen
Manuel Bieh

[1] http://www.deutsche-startups.de/2015/12/04/nahles-verunsichert-selbstaendige-und-deren-auftraggeber/