Frage an Sigmar Gabriel von Thomas S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Gabriel,
Zitat Euractiv.de:
"Die Armut in Deutschland ist einem Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes zufolge auf einen historischen Höchststand gestiegen. (...)
"Es gibt seit 2006 einen klaren und gefährlichen Trend hin zu mehr Armut", sagte Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes. Innerhalb dieser Zeit, so zeigt der Bericht, ist die Zahl der Armen in Deutschland um elf Prozent gewachsen.(...) "Armut ist hausgemacht", kommentierte Schneider diese Erkenntnis. Deutschland habe offensichtlich Verteilungsprobleme bei zunehmendem Wohlstand.
Das wird nach Meinung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes auch der seit Beginn des Jahres vorgeschriebene Mindestlohn kaum verbessern. Der flächendeckende gesetzliche Mindestlohn gilt für Arbeitnehmer und die meisten Praktikanten in Deutschland und beträgt 8,50 Euro brutto je Zeitstunde. Das, so Schneider, sei ein "gutes Signal", ändere aber nichts daran, dass viele Arme Minijobber oder Aufstocker seien und auch weiterhin bleiben werden."
Frage 1:
Wie werten Sie diese skeptische Wertung des Mindestlohns?
Immer wieder versuchen Arbeitgeber diesen Mindestlohn zu drücken. Am 19.08.2015 sucht der Jobvermittler "Jobmensa" Studenten für den Lieferservice eines Passauer Restaurants, die neben der Arbeitsleistung einen eigenen PKW einbringen und dafür nur 8 Euro/h bekommen sollen:
Screenshot Stellenanzeige:
http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=25b64f-1440599236.jpg
Frage 2:
Was bringt ein Mindestlohn, den Arbeitgeber schamlos in aller Öffentlichkeit unterlaufen?
Frage 3:
Während die Armut steigt, erhöhen Sie und Ihre Kollegen sich Ihre Diäten.
Was ist daran noch sozialdemokratisch?
Viele Grüße, Thomas Schüller